1. Könige 18: Unterschied zwischen den Versionen

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== Bibeltext ==
== Elia kehrt nach Israel zurück ==
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=== Elia kehrt nach Israel zurück ===
<sup>1</sup>Wochen und Monate vergingen. Nach mehr als zwei jahren sagte der herr zu Elia: "Geh jetzt, und zeig dich Ahab! Ich will es wieder regnen lassen."
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<sup>1</sup>Wochen und Monate vergingen. Nach mehr als zwei Jahren sagte der Herr zu [[Elia]]: "Geh jetzt, und zeig dich [[Ahab]]! Ich will es wieder regnen lassen."
  
<sup>2</sup>Elia machte sich auf den Weg nach Samaria, wo die menschen schwer unter der Hungersnot litten. <sup>3</sup>König Ahab liess unterdessen seinen Palastverwalter Obadja zu sich rufen, einen Mann, der grosse Ehrfurcht vor dem herrn hatte. <sup>4</sup>Als damals Königin Isebel alle Propheten des herrn beseitigen wollte, hatte er hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt, je fünfzig in einer, und sie mit Wasser und Brot versorgt. <sup>5</sup>Ahab befahl nun Obadja: "Geh druch das Land zu allen Quellen und Bächen! Vielleicht gibt es dort noch etwas Gras, mit dem wir unsere Pferde und Maultiere durchbringen können. Sonst müssen wir die Tiere töten."
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<sup>2</sup>Elia machte sich auf den Weg nach [[Samaria]], wo die Menschen schwer unter der Hungersnot litten. <sup>3</sup>König Ahab liess unterdessen seinen Palastverwalter [[Obadja]] zu sich rufen, einen Mann, der grosse Ehrfurcht vor dem Herrn hatte. <sup>4</sup>Als damals Königin [[Isebel]] alle Propheten des Herrn beseitigen wollte, hatte er hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt, je fünfzig in einer, und sie mit Wasser und Brot versorgt. <sup>5</sup>Ahab befahl nun Obadja: "Geh druch das Land zu allen Quellen und Bächen! Vielleicht gibt es dort noch etwas Gras, mit dem wir unsere Pferde und Maultiere durchbringen können. Sonst müssen wir die Tiere töten."
  
 
<sup>6</sup>Ahab und Obadja sprachen sich ab, wer welche Teile des Landes durchstreifen sollte, und brachen dann auf. <sup>7</sup>Obadja war noch nicht lange unterwegs, als ihm Elia entgegenkam. Obadja erkannte den Propheten sofort, warf sich vor ihm zu Boden und fragte: "Bist du es wirklich, Elia, mein Herr?"
 
<sup>6</sup>Ahab und Obadja sprachen sich ab, wer welche Teile des Landes durchstreifen sollte, und brachen dann auf. <sup>7</sup>Obadja war noch nicht lange unterwegs, als ihm Elia entgegenkam. Obadja erkannte den Propheten sofort, warf sich vor ihm zu Boden und fragte: "Bist du es wirklich, Elia, mein Herr?"
  
<sup>8</sup>"Ja, ich bin es", antwortete Elia. "Geh sofort zurück, und melde deinem herrn, dass ich wieder da bin!"
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<sup>8</sup>"Ja, ich bin es", antwortete Elia. "Geh sofort zurück, und melde deinem Herrn, dass ich wieder da bin!"
  
<sup>9</sup>Obadja stöhnte: "Was habe ich verbrochen, dass du mir einen solchen Auftrag gibst? Ahab bringt mich um, wenn ich ihm das sage! <sup>10</sup>Bei dem Herrn, deinem Gott, schwöre ich: Er hat dich überall suchen lassen. In alle Länder und Königreiche schickte er seine Leute. Erhielten sie zur Antwort: 'Elia ist nicht bei uns!', dann musste das Volk jeweils schwören, dich nicht gefunden zu haben. <sup>11</sup>Und nun soll ich einfach zum König gehen und ihm sagen: 'Elia ist da!'? <sup>12</sup>Was ist, wenn der Geist des herrn dich in der Zwischenzeit entrückt, und ich weiss nicht wohin? Ahab wird mich umbringen, wenn ich ihm sage, dass ich dich gesehen habe, er dich dann aber nicht findet. Dabei habe ich doch von Jugend an nur den Herrn als meinen Gott verehrt! <sup>13</sup>Hat dir niemand berichtet, was ich riskiert habe, als Isebel alle Propheten des Herrn umbringen liess? In zwei Höhlen habe ich je fünfzig Propheten versteckt und sie mit Bort und Wasser versorgt. <sup>14</sup>Und nun soll ich zu Ahab gehen und ihm melden: 'Elia ist wieder da!'? Bestimmt bringt er mich um!"
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<sup>9</sup>Obadja stöhnte: "Was habe ich verbrochen, dass du mir einen solchen Auftrag gibst? Ahab bringt mich um, wenn ich ihm das sage! <sup>10</sup>Bei dem Herrn, deinem Gott, schwöre ich: Er hat dich überall suchen lassen. In alle Länder und Königreiche schickte er seine Leute. Erhielten sie zur Antwort: 'Elia ist nicht bei uns!', dann musste das Volk jeweils schwören, dich nicht gefunden zu haben. <sup>11</sup>Und nun soll ich einfach zum König gehen und ihm sagen: 'Elia ist da!'? <sup>12</sup>Was ist, wenn der Geist des Herrn dich in der Zwischenzeit entrückt, und ich weiss nicht wohin? Ahab wird mich umbringen, wenn ich ihm sage, dass ich dich gesehen habe, er dich dann aber nicht findet. Dabei habe ich doch von Jugend an nur den Herrn als meinen Gott verehrt! <sup>13</sup>Hat dir niemand berichtet, was ich riskiert habe, als Isebel alle Propheten des Herrn umbringen liess? In zwei Höhlen habe ich je fünfzig Propheten versteckt und sie mit Brot und Wasser versorgt. <sup>14</sup>Und nun soll ich zu Ahab gehen und ihm melden: 'Elia ist wieder da!'? Bestimmt bringt er mich um!"
  
<sup>15</sup>Da entgegnete Elia: "Ich schwöre dir bei dem herrn, dem allmächtigen Gott, dem ich diene, dass ich mich noch heute dem König zeige."
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<sup>15</sup>Da entgegnete Elia: "Ich schwöre dir bei dem Herrn, dem allmächtigen Gott, dem ich diene, dass ich mich noch heute dem König zeige."
  
<sup>16</sup>Da kehrte Obadja um und brachte Ahab die nachricht. Der brach seine Suceh sofort ab und ging Elia entgegen.
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<sup>16</sup>Da kehrte Obadja um und brachte Ahab die Nachricht. Der brach seine Suche sofort ab und ging [[Elia]] entgegen.
  
== Wer ist der wahre Gott - Baal oder der Herr? ==
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=== Wer ist der wahre Gott - Baal oder der Herr? ===
<sup>17</sup>Ahab begrüsste den Propheten mit den Worten: "So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!" <sup>18</sup>Elia widersprach: "Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Du, Ahab, verehrst lieber den Götzen Baal und seine Statuen als den herrn. <sup>19</sup>Aber jetzt fordere ich dich auf: Schick die 450 Propheten Baals alle zu mir auf den Berg Karmel! Auch die 400 Propheten der Aschera, die von Königin Isebel versorgt werden, sollen kommen. Sende Boten ins Land, und lass alle Israeliten zu einer Volksversammlung auf den Karmel rufen!"
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<sup>17</sup>[[Ahab]] begrüsste den Propheten mit den Worten: "So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!" <sup>18</sup>Elia widersprach: "Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Du, Ahab, verehrst lieber den Götzen [[Baal]] und seine Statuen als den Herrn. <sup>19</sup>Aber jetzt fordere ich dich auf: Schick die 450 Propheten Baals alle zu mir auf den [[Berg Karmel]]! Auch die 400 Propheten der [[Aschera]], die von Königin [[Isebel]] versorgt werden, sollen kommen. Sende Boten ins Land, und lass alle Israeliten zu einer Volksversammlung auf den Karmel rufen!"
  
<sup>20</sup>Da befahl Ahab den Israeliten und allen Propheten, auf den Karmel zu kommen. <sup>21</sup>Als alle versammelt waren, trat Elia vor die Menge und rief: "Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!"
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<sup>20</sup>Da befahl Ahab den Israeliten und allen Propheten, auf den Karmel zu kommen. <sup>21</sup>Als alle versammelt waren, trat Elia vor die Menge und rief: "Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!"
  
 
Das Volk sagte kein Wort, <sup>22</sup>und so fuhr Elia fort: "Ich stehe hier vor euch als einziger Prophet des Herrn, der noch übrig geblieben ist; und dort stehen 450 Propheten Baals. <sup>23</sup>Und nun bringt uns zwei junge Opferstiere. Die Propheten Baals sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke schneiden und auf das Brennholz legen, ohne es anzuzünden. Den anderen Stier will ich als Opfer zubereiten, und auch ich werde kein Feuer daran legen. <sup>24</sup>Dann ruft ihr, die Propheten Baals, euren Gott an, ich aber werde zum Herrn beten. Der Gott nun, der mit Feuer antwortet, der ist der wahre Gott." Die ganze Volksmenge rief: "Ja, das ist gut!"
 
Das Volk sagte kein Wort, <sup>22</sup>und so fuhr Elia fort: "Ich stehe hier vor euch als einziger Prophet des Herrn, der noch übrig geblieben ist; und dort stehen 450 Propheten Baals. <sup>23</sup>Und nun bringt uns zwei junge Opferstiere. Die Propheten Baals sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke schneiden und auf das Brennholz legen, ohne es anzuzünden. Den anderen Stier will ich als Opfer zubereiten, und auch ich werde kein Feuer daran legen. <sup>24</sup>Dann ruft ihr, die Propheten Baals, euren Gott an, ich aber werde zum Herrn beten. Der Gott nun, der mit Feuer antwortet, der ist der wahre Gott." Die ganze Volksmenge rief: "Ja, das ist gut!"
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<sup>28</sup>Da schrien sie, so laut sie konnten, und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. <sup>29</sup>Am Nachmittag schliesslich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. Aber nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts.
 
<sup>28</sup>Da schrien sie, so laut sie konnten, und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. <sup>29</sup>Am Nachmittag schliesslich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. Aber nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts.
  
<sup>30</sup>Endlich forderte Elia das Volk auf: "Kommt jetzt zu mir herüber!" Sie versammelten sich um ihn, und er baute vor aller Augen den Altar des herrn wieder auf, den man niedergerissen hatte. <sup>31</sup>Er nahm dazu zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs, von denen die zwölf Stämme Israels abstammen. Der Herr hatte Jakob später den Namen Israel gegeben. <sup>32</sup>Mit den zwölf Steinen baute Elia einen Altar für den Herrn. Rundherum zog er einen graben. <sup>33</sup>Dann schichtete er das Brenholz auf den Altar, zerteilte den Opferstier und legte ihn auf das Holz. <sup>34</sup>Zuletzt befahl er: "Holt vier Eimer Wasser, und giest es über das Opfer und das Holz!" Dies genügte ihm aber noch nicht, und so gab er denselben Befehl ein zweites und ein drittes Mal, <sup>35</sup>bis das Wsser schliesslich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den graben füllte.
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<sup>30</sup>Endlich forderte Elia das Volk auf: "Kommt jetzt zu mir herüber!" Sie versammelten sich um ihn, und er baute vor aller Augen den Altar des Herrn wieder auf, den man niedergerissen hatte. <sup>31</sup>Er nahm dazu zwölf Steine nach der Zahl der Söhne [[Jakob]]s, von denen die [[zwölf Stämme Israels]] abstammen. Der Herr hatte Jakob später den Namen [[Israel]] gegeben. <sup>32</sup>Mit den zwölf Steinen baute Elia einen Altar für den Herrn. Rundherum zog er einen graben. <sup>33</sup>Dann schichtete er das Brenholz auf den Altar, zerteilte den Opferstier und legte ihn auf das Holz. <sup>34</sup>Zuletzt befahl er: "Holt vier Eimer Wasser, und giest es über das Opfer und das Holz!" Dies genügte ihm aber noch nicht, und so gab er denselben Befehl ein zweites und ein drittes Mal, <sup>35</sup>bis das Wasser schliesslich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den Graben füllte.
  
<sup>36</sup>Zur Zeit des Abendopfers trat Elia vor den Altar und betete laut: "Herr, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du allein der Gott unseres Volkes bist. Jeder soll sehen, dass ich dir diene und dies alles nur auf deinen Befehl hin getan habe. <sup>37</sup>Erhöre mein Gebet, Herr! Antworte mir, damit dieses Volk endlich einsieht, dass du, Herr, der wahre Gott bist und sie wieder dazu bringen willst, dir allein zu dienen."
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<sup>36</sup>Zur Zeit des Abendopfers trat Elia vor den Altar und betete laut: "Herr, du Gott [[Abraham]]s, [[Isaak]]s und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du allein der Gott unseres Volkes bist. Jeder soll sehen, dass ich dir diene und dies alles nur auf deinen Befehl hin getan habe. <sup>37</sup>Erhöre mein Gebet, Herr! Antworte mir, damit dieses Volk endlich einsieht, dass du, Herr, der wahre Gott bist und sie wieder dazu bringen willst, dir allein zu dienen."
  
<sup>38</sup>Da liess der Herr Feuer vom Himmel fallen. Es verzehrte nicht nur das Opferfleisch und das Hols, sondern auch die Steine des Altars und den Erdboden darunter. Sogar das Wasser im Graben leckten die Flammen auf.
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<sup>38</sup>Da liess der Herr Feuer vom Himmel fallen. Es verzehrte nicht nur das Opferfleisch und das Holz, sondern auch die Steine des Altars und den Erdboden darunter. Sogar das Wasser im Graben leckten die Flammen auf.
  
<sup>39</sup>Als die Israeliten das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen: "Der Herr allein ist Gott! Der Herr allein ist Gott!" <sup>40</sup>Elia aber befahl: "Packt die Propheten Baals! Keiner soll entkommen!" Sie wurden festgenommen und Elia liess sie hinunter an den Fluss Kischon führen und dort hinrichten.
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<sup>39</sup>Als die Israeliten das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen: "Der Herr allein ist Gott! Der Herr allein ist Gott!" <sup>40</sup>Elia aber befahl: "Packt die Propheten Baals! Keiner soll entkommen!" Sie wurden festgenommen und Elia liess sie hinunter an den Fluss [[Kischon]] führen und dort hinrichten.
  
== Endlich Regen! ==
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=== Endlich Regen! ===
 
<sup>41</sup>Dann sagte Elia zu Ahab: "Geh und lass dir etwas zu essen und zu trinken bringen, denn gleich fängt es an zu regnen, ich höre es schon rauschen!" <sup>42</sup>Während Ahab ass und trank, stieg Elia zum Gipfel des Karmel hinauf. Dort oben kniete er nieder, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete. <sup>43</sup>Nach einer Weile befahl er seinem Diener: "Steig auf den höchsten Punkt des Berges, und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas Besonderes siehst."
 
<sup>41</sup>Dann sagte Elia zu Ahab: "Geh und lass dir etwas zu essen und zu trinken bringen, denn gleich fängt es an zu regnen, ich höre es schon rauschen!" <sup>42</sup>Während Ahab ass und trank, stieg Elia zum Gipfel des Karmel hinauf. Dort oben kniete er nieder, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete. <sup>43</sup>Nach einer Weile befahl er seinem Diener: "Steig auf den höchsten Punkt des Berges, und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas Besonderes siehst."
  
 
Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: "Kein Regen in Sicht!" Doch Elia schickte ihn immer wieder: "Geh, sieh noch einmal nach!" <sup>44</sup>Endlich, beim siebten Mal, rief der Diener: "Jetzt sehe ich eine kleine Wolke am Horizont, aber sie ist nicht grösser als eine Hand."
 
Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: "Kein Regen in Sicht!" Doch Elia schickte ihn immer wieder: "Geh, sieh noch einmal nach!" <sup>44</sup>Endlich, beim siebten Mal, rief der Diener: "Jetzt sehe ich eine kleine Wolke am Horizont, aber sie ist nicht grösser als eine Hand."
  
Da befahl Elia: "Lauf schnell zu Ahab, und sag ihm: 'Lass sofort anspannen, und fahr nach Hause, sonst wirst du vom Regen überrascht!'" <sup>45</sup>Da kam auch schon ein starker Wind auf, und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange, und ein heftiger Regen prasselte nieder. Ahab bestieg hastig seinen Wagen und fuhr in Richtung Jesreel. <sup>46</sup>Da kam die Kraft des Herrn über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel.
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Da befahl Elia: "Lauf schnell zu Ahab, und sag ihm: 'Lass sofort anspannen, und fahr nach Hause, sonst wirst du vom Regen überrascht!'" <sup>45</sup>Da kam auch schon ein starker Wind auf, und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange, und ein heftiger Regen prasselte nieder. Ahab bestieg hastig seinen Wagen und fuhr in Richtung [[Jesreel]]. <sup>46</sup>Da kam die Kraft des Herrn über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel.
  
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2024, 05:28 Uhr

Bibeltext

Elia kehrt nach Israel zurück

1Wochen und Monate vergingen. Nach mehr als zwei Jahren sagte der Herr zu Elia: "Geh jetzt, und zeig dich Ahab! Ich will es wieder regnen lassen."

2Elia machte sich auf den Weg nach Samaria, wo die Menschen schwer unter der Hungersnot litten. 3König Ahab liess unterdessen seinen Palastverwalter Obadja zu sich rufen, einen Mann, der grosse Ehrfurcht vor dem Herrn hatte. 4Als damals Königin Isebel alle Propheten des Herrn beseitigen wollte, hatte er hundert von ihnen in zwei Höhlen versteckt, je fünfzig in einer, und sie mit Wasser und Brot versorgt. 5Ahab befahl nun Obadja: "Geh druch das Land zu allen Quellen und Bächen! Vielleicht gibt es dort noch etwas Gras, mit dem wir unsere Pferde und Maultiere durchbringen können. Sonst müssen wir die Tiere töten."

6Ahab und Obadja sprachen sich ab, wer welche Teile des Landes durchstreifen sollte, und brachen dann auf. 7Obadja war noch nicht lange unterwegs, als ihm Elia entgegenkam. Obadja erkannte den Propheten sofort, warf sich vor ihm zu Boden und fragte: "Bist du es wirklich, Elia, mein Herr?"

8"Ja, ich bin es", antwortete Elia. "Geh sofort zurück, und melde deinem Herrn, dass ich wieder da bin!"

9Obadja stöhnte: "Was habe ich verbrochen, dass du mir einen solchen Auftrag gibst? Ahab bringt mich um, wenn ich ihm das sage! 10Bei dem Herrn, deinem Gott, schwöre ich: Er hat dich überall suchen lassen. In alle Länder und Königreiche schickte er seine Leute. Erhielten sie zur Antwort: 'Elia ist nicht bei uns!', dann musste das Volk jeweils schwören, dich nicht gefunden zu haben. 11Und nun soll ich einfach zum König gehen und ihm sagen: 'Elia ist da!'? 12Was ist, wenn der Geist des Herrn dich in der Zwischenzeit entrückt, und ich weiss nicht wohin? Ahab wird mich umbringen, wenn ich ihm sage, dass ich dich gesehen habe, er dich dann aber nicht findet. Dabei habe ich doch von Jugend an nur den Herrn als meinen Gott verehrt! 13Hat dir niemand berichtet, was ich riskiert habe, als Isebel alle Propheten des Herrn umbringen liess? In zwei Höhlen habe ich je fünfzig Propheten versteckt und sie mit Brot und Wasser versorgt. 14Und nun soll ich zu Ahab gehen und ihm melden: 'Elia ist wieder da!'? Bestimmt bringt er mich um!"

15Da entgegnete Elia: "Ich schwöre dir bei dem Herrn, dem allmächtigen Gott, dem ich diene, dass ich mich noch heute dem König zeige."

16Da kehrte Obadja um und brachte Ahab die Nachricht. Der brach seine Suche sofort ab und ging Elia entgegen.

Wer ist der wahre Gott - Baal oder der Herr?

17Ahab begrüsste den Propheten mit den Worten: "So, da ist er ja, der Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat!" 18Elia widersprach: "Nicht ich bin an dem Unheil schuld, sondern du und deine Familie! Ihr macht euch nichts mehr aus den Geboten des Herrn. Du, Ahab, verehrst lieber den Götzen Baal und seine Statuen als den Herrn. 19Aber jetzt fordere ich dich auf: Schick die 450 Propheten Baals alle zu mir auf den Berg Karmel! Auch die 400 Propheten der Aschera, die von Königin Isebel versorgt werden, sollen kommen. Sende Boten ins Land, und lass alle Israeliten zu einer Volksversammlung auf den Karmel rufen!"

20Da befahl Ahab den Israeliten und allen Propheten, auf den Karmel zu kommen. 21Als alle versammelt waren, trat Elia vor die Menge und rief: "Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der Herr der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!"

Das Volk sagte kein Wort, 22und so fuhr Elia fort: "Ich stehe hier vor euch als einziger Prophet des Herrn, der noch übrig geblieben ist; und dort stehen 450 Propheten Baals. 23Und nun bringt uns zwei junge Opferstiere. Die Propheten Baals sollen sich einen aussuchen, ihn in Stücke schneiden und auf das Brennholz legen, ohne es anzuzünden. Den anderen Stier will ich als Opfer zubereiten, und auch ich werde kein Feuer daran legen. 24Dann ruft ihr, die Propheten Baals, euren Gott an, ich aber werde zum Herrn beten. Der Gott nun, der mit Feuer antwortet, der ist der wahre Gott." Die ganze Volksmenge rief: "Ja, das ist gut!"

25Da sagte Elia zu den Propheten Baals: "Ihr könnt anfangen, weil ihr so viele seid. Sucht euch einen Stier aus, und bereitet ihn zu; aber keiner darf das Opfer anzünden! Und dann bittet euren Gott, Feuer vom Himmel zu schicken!" 26Sie schlachteten ihren Stier und bereiteten ihn für das Opfer zu. Dann begannen sie zu beten. Vom Morgen bis zum Mittag riefen sie ununterbrochen: "Baal, Baal, antworte uns doch!" Sie tanzten um den Altar, den man für das Opfer errichtet hatte. Aber nichts geschah, es blieb still.

27Als es Mittag wurde, begann Elia zu spotten: "Ihr müsst lauter rufen, wenn euer grosser Gott es hören soll! Bestimmt ist er gerade in Gedanken versunken, oder er musste mal austreten. Oder ist er etwa verreist? Vielleicht schläft er sogar noch, dann müsst ihr ihn eben aufwecken!"

28Da schrien sie, so laut sie konnten, und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. 29Am Nachmittag schliesslich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. Aber nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts.

30Endlich forderte Elia das Volk auf: "Kommt jetzt zu mir herüber!" Sie versammelten sich um ihn, und er baute vor aller Augen den Altar des Herrn wieder auf, den man niedergerissen hatte. 31Er nahm dazu zwölf Steine nach der Zahl der Söhne Jakobs, von denen die zwölf Stämme Israels abstammen. Der Herr hatte Jakob später den Namen Israel gegeben. 32Mit den zwölf Steinen baute Elia einen Altar für den Herrn. Rundherum zog er einen graben. 33Dann schichtete er das Brenholz auf den Altar, zerteilte den Opferstier und legte ihn auf das Holz. 34Zuletzt befahl er: "Holt vier Eimer Wasser, und giest es über das Opfer und das Holz!" Dies genügte ihm aber noch nicht, und so gab er denselben Befehl ein zweites und ein drittes Mal, 35bis das Wasser schliesslich auf allen Seiten am Altar herunterlief und den Graben füllte.

36Zur Zeit des Abendopfers trat Elia vor den Altar und betete laut: "Herr, du Gott Abrahams, Isaaks und Israels! Heute sollen alle erkennen, dass du allein der Gott unseres Volkes bist. Jeder soll sehen, dass ich dir diene und dies alles nur auf deinen Befehl hin getan habe. 37Erhöre mein Gebet, Herr! Antworte mir, damit dieses Volk endlich einsieht, dass du, Herr, der wahre Gott bist und sie wieder dazu bringen willst, dir allein zu dienen."

38Da liess der Herr Feuer vom Himmel fallen. Es verzehrte nicht nur das Opferfleisch und das Holz, sondern auch die Steine des Altars und den Erdboden darunter. Sogar das Wasser im Graben leckten die Flammen auf.

39Als die Israeliten das sahen, warfen sie sich zu Boden und riefen: "Der Herr allein ist Gott! Der Herr allein ist Gott!" 40Elia aber befahl: "Packt die Propheten Baals! Keiner soll entkommen!" Sie wurden festgenommen und Elia liess sie hinunter an den Fluss Kischon führen und dort hinrichten.

Endlich Regen!

41Dann sagte Elia zu Ahab: "Geh und lass dir etwas zu essen und zu trinken bringen, denn gleich fängt es an zu regnen, ich höre es schon rauschen!" 42Während Ahab ass und trank, stieg Elia zum Gipfel des Karmel hinauf. Dort oben kniete er nieder, verbarg das Gesicht zwischen den Knien und betete. 43Nach einer Weile befahl er seinem Diener: "Steig auf den höchsten Punkt des Berges, und blick über das Meer! Dann sag mir, ob du etwas Besonderes siehst."

Der Diener ging, hielt Ausschau und meldete: "Kein Regen in Sicht!" Doch Elia schickte ihn immer wieder: "Geh, sieh noch einmal nach!" 44Endlich, beim siebten Mal, rief der Diener: "Jetzt sehe ich eine kleine Wolke am Horizont, aber sie ist nicht grösser als eine Hand."

Da befahl Elia: "Lauf schnell zu Ahab, und sag ihm: 'Lass sofort anspannen, und fahr nach Hause, sonst wirst du vom Regen überrascht!'" 45Da kam auch schon ein starker Wind auf, und schwarze Wolken verfinsterten den Himmel. Es dauerte nicht mehr lange, und ein heftiger Regen prasselte nieder. Ahab bestieg hastig seinen Wagen und fuhr in Richtung Jesreel. 46Da kam die Kraft des Herrn über Elia. Der Prophet band sein Gewand mit dem Gürtel hoch und lief vor Ahabs Wagen her bis nach Jesreel.

Persönliche Gedanken

Unter Diskussion kannst du deine persönlichen Gedanken zum Bibeltext rein schreiben oder die Gedanken der anderen Autoren lesen.

Siehe auch