Römer 11

Aus BibelWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Bibeltext

Hat Gott sein Volk aufgegeben?

Ich frage jetzt: Will Gott von seinem Volk nichts mehr wissen? Davon kann keine Rede sein! Auch ich bin ja ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams aus dem Stamm Benjamin. Wie könnte Gott sein Volk, das er sich einmal erwählt hat, einfach aufgeben? Oder habt ihr vergessen, was in der heiligen Schrift berichtet wird? Elia beklagte sich bei Gott über Israel: "Herr, alle deine Propheten haben sie ermordet, und deine Altäre haben sie niedergerissen. Nur ich bin übrig geblieben, ich allein, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben."

Und was antwortete Gott damals? "Mit dir lasse ich noch 7000 Menschen in Israel am Leben, die nicht vor dem Götzen Baal auf die Knie gefallen sind." So war es damals, und so ist es auch noch heute. In seiner Barmherzigkeit hat Gott einen Teil des Volkes Israel auserwählt und gerettet. Wenn das aber ein unverdientes Geschenkt war, dann hatte es nichts mit eigenen Leistungen zu tun. Sonst wäre ja sein Geschenk nicht mehr unverdient.

Was heisst das also? Israel hat nicht erreicht, worum es sich mit aller Kraft bemühte. Das wurde nur einem kleinen, von Gott auserwählten Teil des Volkes geschenkt. Alle übrigen aber sind verhärtet und taub für Gottes Botschaft. Von ihnen sagt die Heilige Schrift: "Gott hat einen Geist über sie kommen lassen, der sie wie in tiefen Schlaf versetzt hat. Mit ihren Augen sehen sie nichts, mit ihren Ohren hören sie nichts - und das bis auf den heutigen Tag."[1] Auch König David sagt: "Ihre Opferfeste sollen ihnen zu einer Falle werden, in der sie sich selbst fangen und der strafe Gottes ausliefern. Lass sie blind werden, damit sie nichts mehr sehen können, und beuge für immer ihren Rücken unter der schweren Last."

Warnung vor Überheblichkeit

War es nun Gottes Absicht, dieses Volk fallen zu lassen, weil er sich endgültig von ihm abwenden wollte? Nie und nimmer! Weil das Volk Israel die rettende Botschaft abgelehnt hat, wurde der Weg bereitet, um den übrigen Völkern diese Botschaft zu bringen. Ihrem Beispiel soll Israel nun nacheifern. Bedenken wir aber, welchen Segen schon die ablehnende Haltung und die Schuld Israels allen anderen Völkern brachte, wie gross wird erst der Segen sein, wenn das ganze Israel für Christus gewonnen ist!

Euch, die ihr keine Juden seid, möchte ich sagen: Gott hat mich gerade zu euch geschickt, um euch die rettende Botschaft zu verkünden. Darauf bin ich stolz. Vielleicht eifern dadurch auch einige aus meinem Volk eurem Beispiel nach, so dass sie doch noch gerettet werden. Denn kam es schon zur Versöhnung der Völker mit Gott, als er sich von Israel abwandte, wie herrlich muss es werden, wenn Gott sich seinem Volk wieder zuwendet! Dann werden alle vom Tod zu neuem Leben erwachen. Mit dem ersten Brot, das Gott zum Opfer gebracht wird, ist nämlich die ganze Ernte Gott geweiht; und sind die Wurzeln eines Baumes gut, dann sind es auch die Zweige.

Fussnoten

  1. Stelle nachschlagen und im Zusammenhang lesen.

Persönliche Gedanken

Unter Diskussion kannst du deine persönlichen Gedanken zum Bibeltext rein schreiben oder die Gedanken der anderen Autoren lesen.

Siehe auch