Psalm 55

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Version vom 12. Mai 2020, 06:38 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Vom besten Freund verraten

1Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.

2Beachte mein Gebet, o Gott, und wende dich nicht ab von meinem Flehen! 3Höre doch und gib mir Antwort! Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe mehr. Stöhnend irre ich umher 4und höre, wie die Feinde mich anpöbeln. Sie bedrängen mich und wollen mir schaden, voller Hass feinden sie mich an. 5Mein Herz krampft sich zusammen, Todesangst überfällt mich. 6Furcht und Zittern haben mich erfasst, und vor Schreck bin ich wie gelähmt.

7Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann würde ich an einen Sicheren Ort fliegen! 8Weit weg würde ich fliehen - bis in die Wüste. 9Schnell fände ich eine Zuflucht vor dem Unwetter und dem wütenden Sturm.

10Herr, verwirre die Sprache meiner Feinde, damit sie sich nicht mehr verständigen können! In der Stadt habe ich gesehen, dass Streit und rohe Gewalt überhand nehmen. 11Tag und Nacht machen sie die Runde auf den Mauern. Die Stadt ist erfüllt von Unrecht und Verderben. 12In ihren Strassen herrschen Erpressung und Betrug, und das Verbrechen scheint kein Ende zu nehmen.

13Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt, dann könnte ich es noch ertragen. Würde mein erbitterter Gegner sich über mich erheben, wüsste ich ihm aus dem Weg zu gehen. 14Aber du bist es, mein Vertrauter, mein bester und engster Freund! 15Wie schön war es, als wir noch unsere Gedanken austauschen konnten, während wir mit den anderen Pilgern auf dem Weg zum Tempel waren!

16Ohne Vorwarnung hole der Tod meine Feinde! Mitten aus dem Leben sollen sie gerissen werden, denn die Bosheit herrscht in ihren Herzen und Häusern. 17Doch ich schreie zu Gott, und der Herr wird mir helfen. 18Den ganzen Tag über klage und stöhne ich, bis er mich hört. 19Er rettet mich und gibt mir Sicherheit vor den vielen Feinden, nichts können sie mir anhaben! 20Gott, der seit Ewigkeiten herrscht, wird mich erhören. Er bleibt ihnen die Antwort nicht schuldig. Denn vor ihm haben sie keine Ehrfurcht, und ändern wollen sie sich auch nicht.

21Ach, mein ehemaliger Freund hat alle seine Freunde verraten und seine Versprechen gebrochen! 22Seine Worte sind honigsüss, aber im Herzen ist er voller Hass. Sein Gesicht ist freundlich, aber seine Worte verwunden wie Messerstiche.

23Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht. 24Solche Mörder und Betrüger aber wirst du, Gott, ins Grab stürzen; mitten aus dem Leben wirst du sie reissen. Ich aber vertraue dir, Herr!

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Siehe auch