Matthäus 15

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Version vom 23. April 2022, 08:42 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Was ist rein - was unrein?[1]

1Kurz darauf kamen einige Pharisäer und Schriftgelehrten aus Jerusalem zu Jesus und fragten ihn: 2"Weshalb befolgen deine Jünger unsere überlieferten Speisevorschriften nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände." 3Jesus fragte zurück: "Und weshalb brecht ihr mit euren Vorschriften die Gebote Gottes?

4So lautet ein Gebot Gottes: 'Ehre deinen Vater und deine Mutter! Wer seinen Vater und seine Mutter verflucht, der soll sterben.' 5Ihr aber behauptet: Wenn jemand seinen hilfsbedürftigen Eltern erklärt: 'Ich kann euch nicht helfen, weil ich mein Vermögen dem Tempel vermacht habe', dann hat er nicht gegen Gottes Gebot verstossen. 6Damit setzt ihr durch eure Vorschriften das Gebot Gottes ausser Kraft. 7Ihr scheinheiligen Heuchler! Wie Recht hat Jesaja, wenn er von euch schreibt: 8'Diese Leute ehren Gott mit den Lippen, aber mit dem Herzen sind sie nicht dabei. 9Ihr Gottesdienst ist wertlos, weil sie ihre menschlichen Gesetzte als Gebote Gottes ausgeben.'[2]"

10Dann rief Jesus die Menschenmenge zu sich: "Hört, was ich euch sage, und begreift doch: 11Nichts was ein Mensch zu sich nimmt macht ihn unrein, sondern das, was er von sich gibt."

12Da traten die Jünger näher zu ihm und sagten: "Weisst du, dass du damit die Pharisäer verärgert hast?" 13Jesus antwortete: "Jede Pflanze, die nicht von meinem himmlischen Vater gepflanzt worden ist, wird ausgerissen. 14Lasst euch nicht einschüchtern! Sie wollen Blinde führen, sind aber selbst blind. Wenn nun ein Blinder einen anderen Blinden führen will, werden beide in den Abgrund stürzen!"

15Da sagte Petrus: "Erklär uns doch noch einmal, was einen Menschen unrein macht!" 16Jesus fragte: "Selbst ihr habt es immer noch nicht begriffen? 17Wisst ihr denn nicht, dass alles, was ein Mensch zu sich nimmt, zuerst in den Magen kommt und dann ausgeschieden wird? 18Aber die bösen Worte, die ein Mensch von sich gibt, kommen aus seinem Herzen, und nur sie lassen ihn unrein werden! 19Aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken wie: Mord, Ehebruch, sexuelle Zügellosigkeit, Diebstahl, Lüge und Verleumdung. 20Durch sie wird der Mensch vor Gott unrein, nicht dadurch, dass man mit ungewaschenen Händen isst."

Der unerschütterliche Glaube einer nichtjüdischen Frau[3]

21Danach verliess Jesus diese Gegend und wanderte bis in das Gebiet der Städte Tyrus und Sidon. 22Dort begegnete ihm eine kanaanitische Frau, die in der Nähe wohnte. Sie flehte ihn an: "Herr, du Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Meine Tochter wird von einem bösen Geist furchtbar gequält." 23Aber Jesus beachtete sie nicht. Seine Jünger drängten ihn: "Erfüll doch ihre Bitte! Sie schreit sonst dauernd hinter uns her."

24Da sagte er zu der Frau: "Ich habe nur den Auftrag, den Israeliten zu helfen, die sich von Gott abgewandt haben und wie verlorene Schafe umherirren." 25Sie kam aber noch näher, warf sich vor ihm nieder und bettelte: "Herr, hilf mir!" Aber Jesus antwortete wieder: 26"Es ist nicht richtig, wenn man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden vorwirft." 27"Ja, Herr", erwiderte die Frau, "aber die kleinen Hunde bekommen doch auch die Krümel, die vom Tisch ihrer Herren herunterfallen." 28Jesus antwortete ihr: "Dein Glaube ist gross. Was du erwartest, soll geschehen." Im selben Augenblick wurde ihre Tochter gesund.

Jesus heilt viele Kranke[4]

29Jesus kehrte an den See Genezareth zurück. Er stieg auf einen Berg und setzte sich dort hin. 30Eine grosse Menschenmenge kam zu Jesus. Unter ihnen waren Gelähmte, Blinde, Verkrüppelte, Stumme und viele andere Kranke. Man brachte sie zu Jesus, und er heilte sie alle. 31Die Menschen konnten es kaum fassen, als sie sahen, wie Stumme reden, Gelähmte gehen und Blinde sehen konnten. Und sie lobten den Gott Israels.

Viertausend werden satt[5]

32Danach rief Jesus seine Jünger zu sich und sagte: "Die Leute tun mir leid. Sie sind jetzt schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sie würden den weiten Weg nach Hause nicht schaffen." 33Aber die Jünger antworteten: "Woher sollen wir hier in dieser verlassenen Gegend genügend Brot bekommen, damit so viele Menschen satt werden?" 34Jesus fragte: "Wie viele Brote habt ihr denn?" Sie antworteten: "Sieben Borte und ein paar kleine Fische!" 35Da forderte Jesus die Menschen auf, sich zum Essen niederzulassen. 36Nun nahm er die sieben Brote und die Fische. Er dankte Gott für das Essen, teilte die Brote und Fische und gab sie den Jüngern, die sie an die Leute weiterreichten. 37/38Jeder ass, bis er satt war; etwa viertausend Männer waren dabei, die Frauen und Kinder nicht mitgerechnet. Anschliessend sammelten die Jünger die Reste ein: "Sieben Körbe voll waren noch übrig geblieben. 39Jetzt erst schickte Jesus die Leute nach Hause. Er selbst aber bestieg ein Boot und setzte nach Magadan über.

Fussnoten

  1. Steht auch in Markus 7, 1-23
  2. Steht in Jesaja 29, 13
  3. Steht auch in Markus 7, 24-30
  4. Steht auch in Markus 7, 31-37
  5. Steht auch in Markus 8, 1-10

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Siehe auch