Jeremia 20

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Version vom 18. Mai 2023, 07:14 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Jeremia wird misshandelt

1Als der Priester Paschhur, der Sohn Immers, ein Oberaufseher im Tempel, diese Weissagungen Jeremias hörte, 2liess er ihn schlagen und in einen Raum im oberen Benjamintor bringen, das zum Tempelbezirk führte. Dort schloss er Jeremias Hände und Füsse in einen Holzblock ein.

3Am nächsten Morgen liess Paschhur Jeremia wieder frei. Da sagte der Prophet zu ihm: "Der Herr nennt dich nicht mehr Paschhur, sondern Magor Missabib - 'Schrecken überall'. 4Denn so spricht der Herr: 'Ich mache dich zum Schrecken - für dich selbst und für all deine Freunde! Mit eigenen Augen wirst du sehen, wie sie durchs Schwert der Feinde umkommen. Ich liefere die Bewohner von ganz Juda dem König von Babylonien aus; er wird die einen in sein Land verschleppen und die anderen hinrichten lassen. 5Denn ganzen Reichtum dieser Stadt übergebe ich ihren Feinden: die wertvollen Gegenstände, den mühsam erworbenen Besitz und die Schätze der Könige von Juda. Alles wird geplündert und nach Babylon gebracht. 6Dich, Paschhur, wird man samt deinen Hausbewohnern nach Babylonien in die Gefangenschaft führen. Dort wirst du sterben, und dort wird man dich begraben, dich und all deine Freunde, denen du hier falsche Prophetien verkündet hast!'"

Herr, du hast den Kampf gewonnen!

7Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen! Du bist stärker als ich und hast den Kampf gewonnen. Und nun werde ich lächerlich gemacht - tagaus, tagein; alle verhöhnen mich! 8Denn sooft ich das Wort ergreife, schreie ich: "Gewalt und Zerstörung erwartet euch!" Deine Botschaft bringt mir nichts als Hohn und Spott. 9Wenn ich mir aber vornehme: "Ich will nicht mehr an den Herrn denken und nicht länger in seinem Namen reden", dann brennt dein Wort in meinem Herzen wie ein Feuer, ja, es glüht tief in mir. Ich habe versucht, es zurückzuhalten, aber ich kann es nicht! 10Ich höre viele hinter meinem Rücken tuscheln: "Von ihm hört man nichts als Schreckensmeldungen! Zeigt ihn an, wir wollen ihn verklagen!" Alle, denen ich vertraut habe, lauern darauf, wann ich zu Fall gebracht werde. "Vielleicht lässt er sich hereinlegen, dann ist er in unserer Gewalt, und wir können uns an ihm rächen!", sagen sie.

11Aber du, Herr, stehst mir bei wie ein mächtiger Held! Darum werden meine Feinde stürzen und nicht den Sieg davontragen. Nein, es wird ihnen niemals gelingen! Unvergesslich und gross wird ihre Schande sein! 12Herr, allmächtiger Gott, du prüfst die Menschen, die dir dienen, du kennst sie ganz genau. Lass mich mit eigenen Augen sehen, wie du meine Feinde für ihre Bosheit bestrafst! Dir habe ich meinen Fall anvertraut. 13Singt für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt boshafter Menschen.

Warum nur bin ich geboren?

14Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren wurde; der Tag, an dem meine Mutter mich zur Welt brachte, soll für immer vergessen werden! 15Verflucht sei der Mann, der meinem Vater die frohe Nachricht brachte: "Du hast einen Sohn bekommen!" 16Es möge ihm ergehen wie den Städten, die der Herr erbarmungslos vernichtet hat! Schon am Morgen soll er Schreckensschreie hören und am Mittag Kriegsalarm! 17Wäre ich doch im Mutterleib gestorben. Dann wäre meine Mutter mein Grab geworden und für immer Schwanger geblieben! 18Warum nur bin ich geboren? Um ein Leben zu führen, das mir nichts als Leid und Elend bringt? Um jeden Tag nur Schimpf und Schande zu ernten?

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