Galater 3

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Version vom 23. Juni 2023, 05:25 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Gesetz oder Glaube?

1Warum wollt ihr Christen in Galatien das denn nicht endlich begreifen? Wer konnte euch bloss so durcheinander bringen? Habe ich euch das Sterben Jesu Christi am Kreuz nicht so geschildert, als hättet ihr alles mit eigenen Augen gesehen? 2Beantwortet mir nur diese eine Frage: Wodurch habt ihr den Geist Gottes empfangen? Indem ihr die Forderungen des Gesetzes erfüllt habt oder weil ihr die Botschaft des Glaubens gehört und angenommen habt?

3Wie könnt ihr nur so blind sein! Wollt ihr jetzt etwa aus eigener Kraft zu Ende führen, was Gottes Geist in euch begonnen hat? 4Ihr habt doch so Grosses mit Gott erfahren. Soll das wirklich alles vergeblich gewesen sein? Das kann ich einfach nicht glauben! 5Ich frage euch darum noch einmal: Warum schenkt Gott euch seinen Geist und lässt Wunder bei euch geschehen? Weil ihr das Gesetz erfüllt oder weil ihr von Christus gehört habt und an ihn glaubt?

6Erinnert euch einmal daran, was von Abraham gesagt wird: "Abraham glaubte Gott, und so fand er bei ihm Anerkennung." 7Das bedeutet doch: Die wirklichen Nachkommen Abrahams sind alle, die glauben. 8Die Heilige Schrift selbst hat schon längst darauf hingewiesen, dass Gott auch die anderen Völker durch den Glauben retten wird. Gott verkündete schon Abraham die gute Botschaft: "Durch dich sollen alle Völker gesegnet werden." 9Mit Abraham, der unerschütterlich Gott vertraute, werden alle gesegnet, die ebenso glauben wie er.

10Wer dagegen darauf vertraut, von Gott angenommen zu werden, weil er das Gesetz erfüllt, der steht unter einem Fluch. Die Heilige Schrift sagt ganz klar: "Jeden soll der Fluch treffen, der nicht in allen Punkten Gottes Gesetz erfüllt." 11Dass aber niemand durch das Gesetz Anerkennung bei Gott finden kann, ist ebenfalls klar. Denn schon der Prophet Habakuk sagt: "Nur wer Gott vertraut, wird leben." 12Das Gesetz aber fragt nicht nach dem Glauben. Hier gilt: "Nur wer seine Forderungen erfüllt, wird leben."

13Von diesem Fluch des Gesetzes hat uns Christus erlöst. Als er am Kreuz starb, hat er diesen Fluch auf sich genommen, wie es vorausgesagt war: "Wer so aufgehängt wird, ist von Gott verflucht." 14Der Segen, den Gott Abraham zugesagt hatte, sollte durch den Tod Jesu am Kreuz allen Völkern geschenkt werden. Und durch den Glauben an Christus werden wir alle den Geist Gottes empfangen, wie Gott es versprochen hat.

Das Gesetz und die Zusagen Gottes

15Liebe Brüder und Schwestern! Ich möchte einmal ein ganz alltägliches Beispiel gebrauchen. Ist ein Testament einmal ausgefertigt und rechtsgültig, dann kann niemand etwas hinzufügen oder gar das Testament selbst für ungültig erklären. 16So ist es auch mit den Zusagen Gottes an Abraham. Betrachten wir sie genauer, dann stellen wir fest: Gott gab sein Versprechen Abraham und seinem Nachkommen. Es heisst nicht: "Abraham und seinen Nachkommen", als ob viele gemeint wären. Gott sagt ausdrücklich: "deinem Nachkommen", also einem einzigen.[1] Dieser eine ist Christus.

17Ich will damit sagen: Gottes Versprechen an Abraham ist rechtsgültig wie ein Testament, und das Gesetz des Mose, das erst 430 Jahre später gegeben wurde, ändert daran nichts. Gottes Versprechen wird deshalb nicht ungültig. 18Würde Gott jetzt seine Zusage von der Erfüllung des Gesetzes abhängig machen, so wäre sein früheres Versprechen aufgehoben. Aber Gott hat Abraham seine Zusage ausdrücklich ohne jede Bedingung gegeben.

Welche Aufgabe hat das Gesetz?

19Was aber soll dann noch das Gesetz? Gott hat es zusätzlich gegeben, damit wir das Ausmass unserer Sünden erkennen. Dieses Gesetz - von den Engeln durch den Vermittler Mose zu uns gebracht - sollte auch nur so lange gelten, bis der Nachkomme Abrahams da wäre, an dem Gott sein Versprechen erfüllen wollte. 20Bei dieser Zusage war kein Vermittler notwenig, sondern Gott, der Eine, hat selbst zu Abraham gesprochen.

21Soll man nun daraus schliessen, dass die Zusagen Gottes und das Gesetz einandern widersprechen? Auf keinen Fall! Es gibt ja schliesslich kein Gesetz, das uns neues Leben schenkt. Nur dann käme unsere Anerkennung vor Gott tatsächlich aus dem Gesetz. 22Aber in der Heiligen Schrift heisst es eindeutig, dass wir alle Gefangene der Sünde sind und dass wir allein durch den Glauben an Jesus Christus befreit werden. Denn in Christus hat sich Gottes Versprechen erfüllt.

23Bevor aber der Glaube kam, hielt das Gesetz uns gefangen. Das dauerte so lange, bis die Zeit da war, in der der Glaube an Christus uns befreien sollte. 24/25Bis dahin hatte das Gesetz für uns die Aufgabe eines strengen Erziehers. Seit Christus aber finden wir durch den Glauben die Anerkennung Gottes und sind dem Gesetz, diesem strengen Erzieher, nicht mehr unterstellt. 26Denn durch den Glauben an Jesus Christus seid ihr nun alle zu Kindern Gottes geworden. 27Ihr gehört zu Christus, weil ihr auf seinen Namen getauft seid. 28Jetzt ist es nicht mehr wichtig, ob ihr Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, Männer oder Frauen seid: In Christus seid ihr alle eins. 29Gehört ihr aber zu Christus, dann seid auch ihr Nachkommen Abrahams. Als seine Erben bekommt ihr alles, was Gott ihm zugesagt hat.

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Fussnoten

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Siehe auch