Lukas 8

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Version vom 17. Juni 2024, 05:18 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Frauen um Jesus

1Bald darauf zog Jesus durch viele Städte und Dörfer. Überall sprach er zu den Menschen und verkündete die rettende Botschaft von Gottes neuer Welt. Dabei begleiteten ihn seine zwölf Jünger 2und einige Frauen, die er von bösen Geistern befreit und von ihren Krankheiten geheilt hatte. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, die er von sieben Dämonen befreit hatte, 3Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten von König Herodes, Susanna und viele andere. Sie waren vermögend und sorgten für Jesus und seine Jünger.

Das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät[1]

4Als wieder einmal eine grosse Menschenmenge aus allen Städten zusammengekommen war, erzählte Jesus dieses Gleichnis:

5"Ein Bauer säte Getreide aus. Dabei fielen ein paar Saatkörner auf den Weg. Sie wurden zertreten und von den Vögeln aufgepickt. 6Andere Körner fielen auf felsigen Boden. Sie gingen auf, aber weil es nicht feucht genug war, vertrockneten sie. 7Einige Körner fielen zwischen die Disteln, in denen die junge Saat bald erstickte. 8Die übrige Saat aber fiel auf fruchtbaren Boden. Das Getreide wuchs heran und brachte das Hundertfache der Aussaat als Ertrag. Hört genau auf das, was ich euch sage!"

9Später fragten ihn seine Jünger, was er mit diesem Gleichnis sagen wollte. 10Jesus antwortete ihnen: "Euch lässt Gott die Geheimnisse seiner neuen Welt verstehen. Zu allen anderen aber rede ich in Gleichnissen. Denn sie sollen sehen, aber nicht erkennen, sie sollen hören, aber nicht verstehen.

11Euch aber will ich das Gleichnis erklären: Die Saat ist Gottes Botschaft. 12Der Mensch, bei dem die Saat auf den Weg fällt, hat die Botschaft zwar gehört. Aber dann kommt der Teufel und nimmt ihm die Botschaft aus dem Herzen, damit dieser Mensch nicht glaubt und gerettet wird.

13Wie felsiger Boden ist ein Mensch, der die Botschaft hört und mit grosser Begeisterung annimmt. Aber sein Glaube hat keine starke Wurzeln. Eine Zeit lang vertraut dieser Mensch Gott, doch wenn er wegen seines Glaubens in Schwierigkeiten gerät, wendet er sich wieder von Gott ab.

14Der von Disteln überwucherte Boden entspricht einem Menschen, der die Botschaft zwar hört, bei dem aber alles beim Alten bleibt. Denn die Sorgen des Alltags, die Verführung durch den Wohlstand und die Jagd nach den Freuden dieses Lebens ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht reifen kann.

15Aber es gibt auch fruchtbaren Boden: den Menschen, der Gottes Botschaft bereitwillig und aufrichtig annimmt. Er bewahrt sie im Herzen und lässt sich durch nichts beirren, bis sein Glaube schliesslich reiche Frucht bringt."

Das Beispiel von der Öllampe[2]

16"Niemand zündet eine Öllampe an und versteckt sie dann unter einem Eimer oder stellt sie unters Bett. Im Gegenteil! Man stellt die Lampe so auf, dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht.

17Alles, was jetzt noch verborgen ist, wird einmal ans Licht kommen, und was jetzt noch ein Geheimnis ist, wird jeder verstehen. 18Entscheidend ist, wie ihr mir zuhört. Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu. Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, was er zu haben meint, genommen."

Wer gehört zu Jesus?[3]

19Einmal wollten Jesu Mutter und seine Geschwister ihn sprechen. Aber es drängten sich so viele Menschen um ihn, dass sie nicht bis zu ihm durchkommen konnten.

20Sie liessen ihm ausrichten: "Deine Mutter und deine Geschwister stehen draussen und wollen mit dir reden." 21Aber Jesus antwortete: "Meine Mutter und meine Geschwister - das sind alle, die Gottes Botschaft hören und danach leben."

Herr über Wind und Wellen[4]

22Eines Tages stiegen Jesus und seine Jünger in ein Boot, und er forderte sie auf: "Lasst uns über den See ans andere Ufer fahren!" Sie ruderten los. 23Unterwegs schlief Jesus ein. Mitten auf dem See brach plötzlich ein gewaltiger Sturm los, und die Wellen schlugen ins Boot. In höchster Not 24rüttelten die Jünger Jesus wach: "Herr!", schrien sie, "Herr, wir gehen unter!" Jesus stand auf und bedrohte den Wind und die Wellen. Da legte sich der Sturm, und es wurde ganz still.

25"Wo ist denn euer Glaube?", wollte Jesus von ihnen wissen. Entsetzt und erstaunt fragten sich die Jünger untereinander: "Was ist das für ein Mensch? Selbst Wind und Wellen gehorchen ihm, wenn er es befiehlt!"

Jesus heilt einen Besessenen[5]

26Dann erreichten sie die Gegend von Gadara auf der anderen Seite des Sees Genezareth.

27Als Jesus aus dem Boot stieg, lief ihm aus der Stadt ein Mann entgegen, der von Dämonen beherrscht wurde. Schon seit langer Zeit trug er keine Kleider mehr und blieb auch in keiner Wohnung, sondern er hauste in Grabhöhlen.

28Kaum hatte er Jesus gesehen, fing er an zu schreien. Er warf sich vor ihm nieder und rief laut: "Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes, des Höchsten? Ich flehe dich an, quäle mich nicht!"

29Jesus hatte nämlich dem Dämon befohlen, den Mann endlich freizulassen.

Immer wieder hatte der böse Geist den Mann überwältigt. Obwohl man ihn an Händen und Füssen fesselte und einsperrte, konnte er seine Ketten zerreissen und wurde von dem Dämon in die Wüste getrieben.

30"Wie heisst du?", fragte ihn Jesus. "Legion", war die Antwort. Denn der Mann war von vielen Dämonen besessen. 31Sie baten Jesus: "Befiehl uns nicht, in die Hölle zu fahren!" 32Nicht weit entfernt an einem Abhang wurde eine grosse Herde Schweine gehütet. In diese Schweine wollten die Dämonen fahren, und Jesus erlaubte es ihnen.

33Nun liessen die Dämonen den Mann frei und bemächtigten sich der Schweine. Da stürzte die ganze Herde den Abhang hinunter in den See und ertrank. 34Verstört flohen die Hirten in die Stadt und in die umliegenden Dörfer und berichteten, was sich ereignet hatte.

35Von überall her kamen die Leute gelaufen, um sich selbst zu überzeugen. Sie sahen den Mann, den Jesus gerade von den Dämonen befreit hatte. Er war ordentlich angezogen und sass ganz ruhig neben Jesus.

Da wurde ihnen unheimlich zumute. 36Diejenigen aber, die alles mit angesehen hatten, erzählten, wie der besessene Mann von Jesus geheilt worden war. 37Daraufhin baten die Leute aus Gadara Jesus, er möge ihre Gegend doch wieder verlassen, denn sie fürchteten sich sehr.

Jesus stieg in das Boot, um zurückzufahren. 38Der geheilte Mann bat darum, bei ihm bleiben zu dürfen. Aber Jesus beauftragte ihn: 39"Geh nach Hause und berichte, welch grosses Wunder Gott an dir getan hat." Da ging der Mann und erzählte in der ganzen Stadt, was für ein Wunder Jesus an ihm getan hatte.

Macht über Krankheit und Tod[6]

40Ungeduldig wartete auf der anderen Seite des Sees eine grosse Menschenmenge auf Jesus. 41Da kam Jaïrus, ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde, warf sich vor Jesus nieder und flehte ihn an, in sein Haus zu kommen; 42denn sein einziges Kind, ein zwölfjähriges Mädchen, lag im Sterben. Jesus ging mit ihm, dicht gefolgt von einer grossen Menschenmenge.

43Unter den Leuten war auch eine Frau, die seit zwölf Jahren an starken Blutungen litt. Niemand hatte ihr helfen können, obwohl sie schon von vielen Ärzten behandelt worden war und dafür ihr ganzes Geld ausgegeben hatte. 44Als sie bis zu Jesus gekommen war, berührte sie von hinten eine Quaste seines Gewandes. Im selben Augenblick hörten die Blutungen auf.

45"Wer hat mich angefasst?", fragte Jesus. Aber niemand wollte es gewesen sein, und Petrus meinte: "Meister, die Leute bedrängen dich von allen Seiten, und da fragst du, wer dich angefasst hat?" 46Jesus erwiderte: "Jemand hat mich ganz bewusst berührt. Ich habe gespürt, wie heilende Kraft von mir ausgegangen ist!" 47Als die Frau erkannte, dass Jesus alles bemerkt hatte, fiel sie zitternd vor ihm auf die Knie. Vor allen Leuten erzählte sie, weshalb sie ihn berührt hatte und wie sie sofort geheilt worden war. 48"Meine Tochter", sagte Jesus zu ihr, "dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!"

49Noch während er mit der Frau redete, kam jemand aus dem Haus des Jaïrus gelaufen und rief: "Deine Tochter ist gestorben. Es hat keinen Zweck mehr, den Meister zu holen."

50Jesus hörte das und sagte zu dem Vater: "Verzweifle nicht! Vertrau mir ganz und gar, und deine Tochter wird gerettet!"

51Als sie das Haus erreichten, erlaubte er nur Petrus, Johannes, Jakobus und den Eltern des Mädchens, mit hineinzugehen. 52Alle klagten und weinten um die Tote, aber Jesus sagte: "Hört auf zu weinen! Das Kind ist nicht tot, es schläft nur!" 53Da lachten sie ihn aus, denn jeder wusste, dass das Mädchen tot war. 54Jesus schickte sie alle weg. Dann fasste er die Tote bei der Hand und rief: "Kind, steh auf!" 55Da wurde das Mädchen wieder lebendig, stand auf, und Jesus liess ihr etwas zu essen bringen. 56Die Eltern konnten kaum fassen, was sie erlebt hatten. Doch Jesus schärfte ihnen ein, mit niemandem darüber zu reden.

Fussnoten

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Siehe auch