Jesaja 14

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Version vom 28. Oktober 2024, 05:48 Uhr von Kempi (Diskussion | Beiträge)
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Bibeltext

Die Israeliten kehren heim

1Der Herr wird sich über die Nachkommen Jakobs erbarmen; er nimmt die Israeliten wieder als sein Volk an und bringt sie in ihre Heimat zurück. Auch Menschen anderer Länder werden sich ihnen anschliessen und in Israel wohnen. 2Fremde Völker werden den Israeliten bei der Rückkehr in ihre Heimat helfen und ihnen dort als Sklaven dienen. Dann halten die Israeliten die gefangen, von denen sie einst in die Gefangenschaft geführt wurden. Sie herrschen über ihre ehemaligen Unterdrücker. 3Nach all dem Leid, der Ruhelosigkeit und der harten Arbeit, zu der man euch Israeliten gezwungen hat, werdet ihr endlich in Frieden leben.

Ein Spottlied über den König von Babylonien

4Dann werdet ihr über den König von Babylonien ein Spottlied anstimmen:

"Welch jähes Ende hat der Tyrann gefunden! Seine Schreckensherrschaft ist vorbei. 5Der Herr hat den Gotteslästerern die Macht genommen, zerbrochen hat er das Zepter des Tyrannen, 6der in seiner Wut unablässig auf die Völker einschlug, der sie grausam und rücksichtslos verfolgte und seinen Zorn an ihnen ausliess. 7Nun ist es friedlich geworden, und die Erde kommt zur Ruhe. Die ganze Welt bricht in Jubel aus. 8Sogar der Wald triumphiert über dich, Zypressen und Zedern auf dem Libanon freuen sich und singen: 'Seit du gestürzt am Boden liegst, kommt keiner mehr herauf, um uns zu fällen.'

9Die Welt der Toten ist in Aufregung: Gespannt erwartet man dort unten deine Ankunft. Frühere Herrscher, die nun dort als Schatten leben, sind aufgeschreckt, Könige, die längst im Reich der Toten sind, erheben sich von ihren Thronen. 10Sie begrüssen dich mit einem Spottlied: 'Nun hat auch dich die Kraft verlassen jetzt geht es dir wie uns! 11Dahin ist deine Pracht, du nahmst sie mit ins Grab. Die Musik deiner Harfenspieler ist verstummt. Nun liegst du auf einem Bett von Maden, und Würmer decken dich zu.' 12Wie bist du vom Himmel gefallen, du hell leuchtender Morgenstern! Zu Boden wurdest du geschmettert, du Welteroberer! 13Du hattest dir vorgenommen, immer höher hinauf bis zum Himmel zu steigen. Du dachtest: 'Hoch über den Sternen will ich meinen Thron aufstellen. Auf dem Berg im äussersten Norden, wo die Götter sich versammeln, dort will ich meine Residenz errichten. 14Hoch über die Wolken steige ich hinauf, dann bin ich dem allerhöchsten Gott endlich gleich!' 15Doch hinunter ins Totenreich wurdest du gestürzt, hinunter in die tiefsten Tiefen der Erde.

16Wer dich sieht, traut seinen Augen nicht. Er starrt dich an und denkt: 'Ist das der Mann, vor dem die ganze Welt zitterte, der Mann, der viele Königreiche in Angst und Schrecken versetzte? 17Er war es doch, der ganze Städte dem Erdboden gleichmachte und der die Erde verwüstete. Wen er gefangen nahm, der kam nie zurück.'

18Die Könige aller Völker werden ehrenvoll in prächtigen Gräbern beigesetzt, 19aber deine Leiche liegt da wie ein abgerissener Zweig. Weit entfernt von der Ruhestätte deiner Vorfahren versinkst du in einem Massengrab, unter den Leichen der Soldaten, die das Schwert durchbohrt hat. Achtlos wirst du zertrampelt wie ein totes Tier. 20Nie sollst du bei deinen Vorfahren bestattet werden, denn du hast sogar dein eigenes Reich zugrunde gerichtet und dein Volk grausam umbebracht. Für alle Zeiten soll diese Sippe von Verbrechern vergessen sein. 21Bringt seine Söhne her, und schlachtet sie ab! Denn auf ihren Vorfahren lastet schwere Schuld. Nie wieder dürfen sie an die Macht kommen, nie wieder die Erde in Besitz nehmen und überall ihre Städte errichten!"

Das Ende Babylons ist beschlossen

22So spricht der Herr, der allmächtige Gott: "Ich werde eingreifen und Babylon vollständig vernichten. Die ganze Sippe samt Kindern und Kindeskindern soll ausgelöscht werden. Darauf könnt ihr euch verlassen! 23Babylon mache ich zum Sumpfgebiet, in dem die Vögel nisten. Ich werde diese Stadt mit dem Besen der Zerstörung auskehren. Mein Wort gilt!"

Assyriens Heer wird vernichtet

24Ja, der Herr, der allmächtige Gott, hat geschworen: "Was ich mir vorgenommen habe, das tue ich. Was ich beschlossen habe, das geschieht. 25Ich werde das assyrische Heer zerschlagen, noch während es in meinem Land Israel wütet; im Bergland Israels kommt es um. Dann wird mein Volk nicht länger von den Assyrern unterjocht, es muss nicht mehr unter ihrer schweren Last leiden."

26So hat der Herr es für die ganze Erde beschlossen. Schon erhebt er seine Hand drohend gegen alle Völker, bereit zuzuschlagen. 27Wenn der Herr, der allmächtige Gott, sich etwas vorgenommen hat, wer kann seinen Plan dann noch durchkreuzen? Wenn seine Hand zum Schlag erhoben ist, wer kann ihn dann noch hindern?

Der Untergang der Philister naht

28In dem Jahr, als König Ahas von Juda starb, empfing ich diese Botschaft von Gott:

29"Freut euch nicht zu früh, ihr Philister, dass der König von Assyrien tot ist, der euch unterdrückte! Der Stock, der euch schlug, ist zwar nun zerbrochen, doch aus einer toten Schlange wird eine giftige Viper und aus dieser ein fliegender Drache! 30Die Ärmsten meines Volkes Israel werden reichlich zu essen haben, und die Notleidenden können wieder ohne Sorge leben. Euch aber lasse ich am Hunger zugrunde gehen, bis auch der letzte Rest von euch ausgelöscht ist.

31Ihr Wächter an den Toren, schreit laut! Heult, ihr Stadtbewohner! Zittert vor Angst, ihr Philipster! Denn von Norden naht eine Rauchwolke. Es ist ein gewaltiges Heer, und keiner der Soldaten bleibt zurück." 32Was sollen wir den Boten aus dem Philisterland sagen? Wir antworten ihnen: "Der Herr selbst hat Jerusalem gegründet. Dort findet sein bedrängtes Volk Schutz."

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Siehe auch