Matthäus 13

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Bibeltext

1. Teil (Vers 1-30)

Jesus redet in Gleichnissen

1Am selben Tag verliess Jesus das Haus und setzte sich an das Seeufer. 2Bald hatte sich eine grosse Menschenmenge um ihn versammelt. Darum stieg er in ein Boot und redete von dort zu den Menschen am Ufer. 3Was er ihnen von gott zu sagen hatte, erklärte er ihnen durch Gleichnisse.

Das Gleichnis vom Bauern, der Getreide aussät[1]

"Ein Bauer säte Getreide aus. 4Dabei fielen ein paar Saatkörner auf den Weg. Sofort kamen die Vögel und pickten sie auf. 5Andere Körner fielen auf felsigen Boden, wo nur wenig Erde war. Dort ging die Saat zwar schnell auf, 6aber als die Sonne heiss brannte, vertrockneten die Pflänzchen, weil ihre Wurzeln in der dünnen Erdschicht zu wenig Nahrung fanden. 7Einige Körner fielen zwischen die Disteln, doch diese hatten die junge Saat bald überwuchert, so dass sie schliesslich erstickte. 8Die übrige Saat aber fiel auf fruchtbaren Boden und brachte das Dreissigfache, das Sechzigfache, ja sogar das Hundertfache der Aussaat als Ertrag. 9Hört genau auf das, was ich euch sage!"

Warum redet Jesus in Gleichnissen?[2]

10Später kamen seine Jünger und fragten ihn: "Weshalb verwendest du solche Gleichnisse, wenn du zu den Leuten redest?" 11Jesus antwortete: "Euch lässt Gott die Geheimnisse seiner neuen Welt verstehen, anderen sin sie verborgen. 12Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu, ja, er wird mehr als genug haben! Wer aber nichts hat, dem wird selbst noch das Wenige, das er hat genommen.

13Deshalb rede ich in Gleichnissen. Denn sie sehen, aber sie erkennen nicht; sie hören, aber sie verstehen es nicht. 14Damit erfüllt sich an ihnen, was der Prophet Jesaja vorausgesagt hat: 'Ihr werdet hören und nicht verstehen, sehen und nicht erkennen. 15Denn das Herz dieses Volkes ist hart und gleichgültig. Sie sind schwerhörig und verschliessen die Augen. Deshalb sehen und hören sie nicht. Sie sind nicht einsichtig und wollen nicht zu mir umkehren, darum kann ich ihnen nicht helfen und sie heilen.'

16Aber ihr könnt glücklich sein, denn eure Augen können sehen und eure Ohren können hören. 17Ich sage euch: Viele Propheten und Menschen, die Gott dienten, hätten gerne gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört, aber die Zeit war noch nicht da."

Jesus erklärt das Gleichnis von der Aussaat[3]

18"Ich will euch nun das Gleichnis von dem Bauern erklären, der Getreide aussäte. 19Wer die Botschaft von Gottes neuer Welt hört, sie aber nicht versteht, bei dem kommt der Satan und reisst die Saat aus seinem Herzen. Damit ist der gemeint, bei dem die Körner auf den Weg fielen.

20Wie felsiger Boden ist ein Mensch, der die Botschaft hört und mit grosser Begeisterung annimmt. 21Aber sein Glaube hat keine starke Wurzel und deshalb keinen Bestand. Wenn dieser Mensch wegen seines Glaubens in Schwierigkeiten gerät oder gar verfolgt wird, wendet er sich wieder von Gott ab.

22Der von Disteln überwucherte Boden entspricht einem Menschen, der die Botschaft zwar hört, aber die Sorgen des Alltags und die Verführung durch den Wohlstand ersticken Gottes Botschaft, so dass keine Frucht wachsen kann.

23Aber es gibt auch fruchtbaren Boden: den Menschen, der Gottes Botschaft hört und versteht, so dass er Frucht bringt, dreissig-, sechzig- oder hundertfach."

Das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

24Jesus erzählte ein anderes Gleichnis: "Die neue Welt Gottes kann man vergleichen mit einem Bauern und der guten Saat, die er auf sein Feld säte. 25Eines Nachts, als alles schlief, kam sein Feind, säte Unkraut zwischen den Weizen und schlich sich davon.

26Als nun die Saat heranwuchs, ging auch das Unkraut auf. 27Da kamen die Arbeiter des Bauern und fragten ihn: 'Hast du denn nicht gute Saat auf dein Feld gesät? Woher kommt dann das Unkraut?'

28'Das muss mein Feind gewesen sein', antwortete der Bauer. 'Sollen wir das Unkraut ausreissen?', fragten die Arbeiter. 29'Nein, dabei würdet ihr ja den Weizen mit ausreissen. 30Lasst beides bis zur Ernte wachsen.

Dann werde ich den Erntearbeitern befehlen: Sammelt zuerst das Unkraut ein, bindet es zusammen und verbrennt es! Den Weizen aber bringt in meine Scheune!'"

2. Teil (Vers 31-58)

Die Gleichnisse vom Senfkonr und vom Sauerteig

Noch ein anderes Gleichnis erzählte ihnen Jesus: "Mit der neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird. Es ist der kleinste Same, den es gibt. Aber wenn er aufgeht und wächst, wird er grösser als andere Sträucher, ja, er wird zu einem Baum, in dessen Zweigen die Vögel ihre Nester bauen. Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Sauerteig vergleichen, den eine Frau unter eine grosse Menge Mehl mischt, bis alles durchsäuert ist."

Jesus benutzte immer wieder solche Gleichnisse, wenn er zu den Menschen sprach. Ind keiner seiner Predigten fehlten sie. So sollte sich das Prophetenwort erfüllen: "Ich werde in Gleichnissen zu ihnen reden. Geheimnisse, die seit Weltbeginn verborgen waren, will ich ihnen enthüllen."

Jesus erklärt das Gleichnis vom Unkraut im Weizen

Dann schickte Jesus die vielen Menschen fort und ging ins Haus. Später baten ihn seine Jünger: "Erklär uns doch das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker." Jesus antowrtete: "Der Menschensohn selbst ist der Bauer, der die gute Saat aussät. Der Acker ist die Welt, die Saat sind die Menschen, die zu Gottes neuer Welt gehören, und das Unkraut sind die Leute, die dem Satan gehorchen. Der Feind, der das Unkraut zwischen den Weizen sät, ist der Täufel. Die Ernte ist das Ende der Welt, und die Erntearbeiter sind die Engel.

Wie das Unkraut vom Weizen getrennt und verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel senden. Sie werden aus der neuen Welt Gottes alle, die Unrecht tun und andere zur Sünde ferführen, aussondern und sie in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmöchtiges Jammern zu hören sein. Aber alle, die Gottes Willen tun, werden in der neuen Welt ihres Vaters leuchten wie die Sonne.

Hört genau auf das, was ich euch sage!"

Der Schatz und die kostbare Perle

"Die neue Welt Gottes ist wie ein verborgener Schatz, den ein Mann in einem Acker entdeckte und wieder vergrub. In seiner Freude verkaufte er sein gesamtes Hab und Gut und kaufte dafür den Acker mit dem Schatz.

Mit der Neuen Welt Gottes ist es wie mit einem Kaufmann, der auf der Suche nach kostbaren Perlen ist. Er entdeckt eine Perle von unschätzbarem Wert. Deshalb verkauft er alles, was er hat, und kauft dafür die Perle."

Das Gleichnis vom Fischernetz

"Man kann Gottes neue Welt auch mit einem Netz vergleichen, das ins Meer geworfen wird und in dem viele verschiedene Fische gefangen werden. Wenn das Netz voll ist, zieht man es an Land, setzt sich hin und sortiert die guten Fische in Körbe. Die ungeniessbaren aber werden weggeworfen.

So wird es auch am Ende der Welt sein. Die Engel werden kommen und die gottlosen Menschen von denen trennen, die so leben, wie Gott es will. Sie werden die Gottlosen in den brennenden Ofen werfen. Dort wird nur Heulen und ohnmächtiges Jammern zu hören sein.

Versteht

Fussnoten

  1. Markus 4, 1-9 und Lukas 8, 4-8 berichten vom selben Gleichnis
  2. Markus 4, 10-12 und Lukas 8, 9-10 berichten vom selben Inhalt
  3. Markus 4, 13-20 und Lukas 8, 11-15 berichten vom selben Inhalt

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Siehe auch