2. Chronik 10

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Bibeltext

Israel sagt sich vom Königshaus David los

1Rehabeam reiste nach Sichem, denn dort wollte ganz Israel ihn zum König krönen. 2Jerobeam, der Sohn Nebats, erfuhr noch in Ägypten davon, wohin er vor König Salomo geflohen war. Er kam sofort zurück, 3und die Israeliten schickten Abgesandte zu ihm, um ihn nach Sichem zu holen. Dort angekommen, traten sie vor Rehabeam und sagten zu ihm: 4"Dein Vater war ein strenger Herrscher. Schonungslos hat er uns das Äusserste an Steuern und Frondiensten abverlangt. Wir erkennen dich nur als König an, wenn du uns nicht so schwer unterdrückst wie dein Vater!"[1]

5Rehabeam antwortete: "Gebt mir drei Tage Bedenkzeit, und dann kommt wieder!" Da wurde die Versammlung für drei Tage unterbrochen. 6In der Zwischenzeit rief Rehabeam die alten königlichen Berater zu sich, die schon im Dienst seines Vaters gestanden hatten, und fragte sie: "Was ratet ihr mir? Welche Antwort soll ich dem Volk geben?" 7Sie antworteten: "Sei freundlich zu ihnen, und gib ihnen nach. Wenn du heute bereit bist, auf dein Volk zu hören, dann wird dein Volk morgen auf dich hören und dir dienen."

8Aber der Ratschlag der alten Männer gefiel Rehabeam nicht. Darum fragte er seine jungen, gleichaltrigen Berater: 9"Was soll ich dem Volk antworten? Sie verlangen von mir, dass ich sie nicht so hart unterdrücke wie mein Vater." 10Die jungen Männer rieten ihm: "Die Leute beschweren sich über deinen Vater und wollen, dass du sie sanfter anfasst? Sag ihnen: 'Im Vergleich zu mir war mein Vater ein Weichling! 11Er hat euch zwar nicht gerade geschont, aber ich werde noch ganz anders durchgreifen! Er liess euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!'"

12Drei Tage später sprachen Jerobeam und die Abgesandten des Volkes wieder bei Rehabeam vor. 13Der König gab ihnen eine harte Antwort. Er hörte nicht auf den Rat der Alten, 14sondern schleuderte dem Volk die Worte an den Kopf die ihm seine jungen Altersgenossen vorgeagt hatten: "Es stimmt, mein Vater war nicht gerade zimperlich mit euch, aber ich werde noch ganz anders mit euch umspringen! Er liess euch mit Peitschen antreiben, ich aber werde Peitschen mit Stacheln nehmen!" 15Der Herr hatte Rehabeam für die Bitten des Volkes taub gemacht. Denn nun sollte sich erfüllen, was Ahija aus Silo Jerobeam, dem Sohn Nebats, im Auftrag Gottes vorausgesagt hatte.[2]

16Als die Israeliten merkten, dass der König nicht auf sie hören wollte, riefen sie ihm zu: "Was geht uns Davids Sippe noch an? Warum geben wir uns noch mit euch ab? Wir wollen nichts mehr mit euch zu tun haben! Los, gehen wir heim!" Und sie zogen fort.

17Nur die Israeliten aus dem Stammesgebiet von Juda erkannten Rehabeam als König an. 18Da schickte Rehabeam Adoniram, den Aufseher über die Fronarbeiter, zu den Nordstämmen, um noch einmal mit ihnen zu verhandeln. Doch die aufgebrachte Menge steinigte Adoniram zu Tode. König Rehabeam konnte sich gerade noch in einem Wagen retten und nach Jerusalem fliehen.

19So sagten sich die Stämme Nordisraels vom Könighaus David los und sind noch heute von ihm getrennt.

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Fussnoten

  1. Salomo war der Vater von Rehabeam (Siehe 2. Chronik 11)
  2. Siehe 1. Könige 11, 29 - 38

Siehe auch