2. Könige 20

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Bibeltext

Gott heilt den todkranken König[1]

1In dieser Zeit wurde Hiskia todkrank. Der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, besuchte ihn und sagte: "So spricht der Herr: 'Regle noch die letzten Dinge, denn du bist unheilbar krank und wirst bald sterben.'"

2Als Hiskia das hörte, drehte er sich zur Wand und betete: 3"Ach Herr, denk doch daran, dass ich mein Leben lang treu bei dir geblieben bin und mit ganzer Hingabe getan habe, was dir gefällt." Er fing laut an zu weinen.

4/5Jesaja war inzwischen wieder gegangen. Doch er war noch nicht einmal bis zum Tor des inneren Vorhofs gekommen, als der Herr ihn noch einmal mit einer Botschaft zu Hiskia zurücksandte. Jesaja ging erneut zum König und sagte: "Du König meines Volkes, höre, was der Herr, der Gott deines Vorfahren David, dir sagen lässt: 'Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich will dich gesund machen. Übermorgen kannst du wieder in den Tempel des Herrn gehen. 6Ich verlängere dein Leben um fünfzehn Jahre. Auch will ich dich und diese Stadt vor dem assyrischen König bewahren. Um meiner eigenen Ehre willen und weil ich es meinem Diener David versprochen habe, beschütze ich Jerusalem.'"

7Dann befahl Jesaja: "Man soll einen Umschlag aus gepressten Feigen machen und ihn auf das Geschwür des Königs legen!" Da wurde Hiskia gesund. 8Vorher hatte Hiskia Jesaja gefragt: "Woran kann ich erkennen, dass der Herr mich wieder gesund macht und dass ich übermorgen zum Tempel gehen kann?" 9Jesaja hatte geantwortet: "Der Herr gibt dir ein Zeichen, an dem du erkennen wirst, dass er sein Versprechen hält: Soll der Schatten an der Treppe zehn Stufen vorwärts gehen, oder soll er zehn zurückwandern?" 10Hiskia antwortete: "Es ist nichts Besonderes, wenn der Schatten zehn Stufen vorangeht. Nein, er soll zehn Stufen zurückwandern!"

11Da betete der Prophet Jesaja zum Herrn. Und der Herr liess den Schatten an der Treppe, die seinerzeit König Ahas gebaut hatte, zehn Stufen zurückgehen.

Hiskia begeht einen grossen Fehler[2]

12Kurze Zeit später kam eine Gesandtschaft des babylonischen Königs Merodach-Baladan zu Hiskia. Merodach-Baladan war ein Sohn Baladans. Er hatte gehört, dass Hiskia schwer krank gewesen war, und liess ihm deshalb einen Brief und Geschenke überbringen. 13Hiskia empfing die Gesandten freundlich und zeigte ihnen sein ganzes Schatzhaus. In alle Kammern liess er sie schauen. Sie sahen das Silber und das Gold, die kostbaren Öle und Gewürze. Sogar das Waffenlager und die Vorratshäuser zeigte er ihnen. Im ganzen Palast und im ganzen Reich gab es nichts Bedeutendes, was diese Männer nicht zu sehen bekamen.

14Da ging der Prophet Jesaja zu König Hiskia. "Woher kamen diese Männer, und was wollten sie von dir?", fragte er, und Hiskia antwortete: "Aus einem fernen Land sind sie gekommen, aus Babylonien." 15"Was haben sie im Palast gesehen?", wollte Jesaja wissen. Hiskia erwiderte: "Sie haben alles gesehen, was ich besitze. In jede einzelne Schatzkammer liess ich sie schauen."

16Da sagte Jesaja: "Hör, was der Herr dazu sagt: 17'Eines Tages wird der ganze Reichtum in deinem Palast - alle Schätze, die du und deine Vorfahren angehäuft haben - nach Babylon fortgebracht werden. Nichts wird übrig bleiben. 18Auch einige deiner Söhne, die dir noch geboren werden, wird man verschleppen. Sie müssen als Eunuchen im Palast des babylonischen Königs dienen.'"

19Hiskia sagte nur: "Der Herr weiss, was er tut; ich beuge mich seinem Urteil. Wenn nur zu meinen Lebzeiten noch Friede und Ruhe herrschen!"

Hiskias Tod[3]

20Hiskias weiteres Leben und seine militärischen Erfolge sind in der Chronik der Könige von Juda beschrieben. Man kann dort nachlesen, wie er den Teich anlegen und die Wasserleitung bauen liess, um die Stadt mit Wasser zu versorgen. 21Als Hiskia starb, wurde sein Sohn Manasse zum Nachfolger erklärt.

Fussnoten

  1. Steht auch in 2. Chronik 32, 24 und Jesaja 38, 1-8.21-22.
  2. Steht auch in 2. Chronik 32, 31 und Jesaja 39.
  3. Steht auch in 2. Chronik 32, 32-33.

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Siehe auch