Jeremia 18

Aus BibelWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Bibeltext

Ich bin der Töpfer, ihr seid der Ton

1Der Herr sprach zu mir: 2"Geh hinab zum Haus des Töpfers, dort werde ich dir eine Botschaft geben!" 3Ich ging dorthin und sah, wie der Töpfer gerade ein Gefäss auf der Scheibe drehte. 4Doch es misslang ihm. Er nahm den Ton und formte ein neues Gefäss daraus, das ihm besser gefiel.

5Da sprach der Herr zu mir: 6"Volk Israel, kann ich mit euch nicht genauso umgehen wie dieser Töpfer mit dem Ton? Ihr seid in meiner Hand wie Ton in der Hand des Töpfers! 7Wenn ich einem Volk oder Königreich androhe, es auszureissen und zu vernichten, 8dieses Volk sich aber von seiner Bosheit abwendet, dann werde ich meinen Entschluss ändern - ich lasse das angedrohte Unheil nicht über sie hereinbrechen. 9Doch wenn ich einem Volk oder Königreich zusage, es einzupflanzen und aufzubauen, 10dieses Volk aber Böses tut und nicht auf mich hört, dann lasse ich das Gute, das ich vorausgesagt habe, nicht geschehen.

11Verkünde den Bewohnern von Jerusalem und ganz Juda: So spricht der Herr: Ich lasse Unheil über euch hereinbrechen und plane Böses gegen euch. Kehrt um von euren falschen Wegen, jeder von euch soll sein Leben von Grund auf ändern. 12Aber sie werden entgegnen: 'Spar dir die Worte! Wir machen, was wir wollen - und sei es noch so eigensinnig und böse!'"

Schnell hat mein Volk mich vergessen!

13So spricht der Herr: "Fragt doch die anderen Völker, ob es so etwas schon gegeben hat: Mein Volk Israel hat etwas Abscheuliches getan! 14Taut jemals der Schnee auf den felsigen Gipfeln des Libanon? Hört das Wasser auf zu fliessen, das aus fernen Quellen kommt? 15Mein Volk aber hat mich vergessen! Sie bringen Räucheropfer den Götzen dar, die ihnen nicht helfen können, und das brachte sie zu Fall. Nun gehen sie nicht mehr die guten Wege, die sie seit alter Zeit kennen. Ihre Götter haben sie auf falsche und ungebahnte Wege geführt. 16Darum wird ihr Land für alle Zeiten zu einem Ort des Grauens und zur Zielscheibe des Spottes. Wer an ihm vorbeizieht, schüttelt entsetzt den Kopf. 17Wenn der Feind kommt, will ich mein Volk in alle Winde zerstreuen, so wie ein Sturm aus dem Osten den Staub davontreibt. Wenn das Unheil über sie hereinbricht, kehre ich ihnen den Rücken und komme ihnen nicht zu Hilfe."

Herr, strafe meine Feinde!

18Die Israeliten berieten sich untereinander: "Wir müssen uns etwas einfallen lassen, um Jeremia loszuwerden! Es wird immer ein Priester da sein, der uns im Gesetz Gottes unterrichtet, wir werden immer genug Berater haben und Propheten, die uns Gottes Botschaft verkünden. Jeremia glauben wir nichts! Klagen wir ihn doch mit seinen eigenen Worten an!"

19Da betete ich: "Hilf mir, o Herr! Hör, was meine Ankläger gegen mich vorbringen! 20Sie vergelten mir Gutes mit Bösem, eine Grube haben sie mir gegraben. Denk daran, wie ich bei dir für sie eingestanden bin und für sie gebetet habe, um deinen Zorn von ihnen abzuwenden. 21Lass ihre Kinder verhungern und sie selbst durch das Schwert der Feinde umkommen! Die Frauen sollen ihre Kinder verlieren und zu Witwen werden! Lass die Männer den Tod finden, und die jungen Soldaten sollen im Kampf niedergemezelt werden! 22Lass Räuberbanden plötzlich über sie herfallen, damit man Schreie des Entsetzens in ihren Häusern hört! Denn sie haben mir eine Grube gegraben und mir Fallen gestellt.

23Herr, du kennst ihre finsteren Pläne gegen mich und ihre Mordgedanken. Vergib ihnen nicht ihre Schuld! Vergiss nicht, was sie getan haben! Bring sie vor deinen Augen zu Fall an dem Tag, wenn dein Zorn sie trifft!"

Persönliche Gedanken

Unter Diskussion kannst du deine persönlichen Gedanken zum Bibeltext rein schreiben oder die Gedanken der anderen Autoren lesen.

Siehe auch