Josua 8

Aus BibelWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Bibeltext

Israel erobert Ai

1/2Der Herr sprach zu Josua: "Hab keine Angst, und lass dich nicht einschüchtern! Zieh mit dem ganzen Heer nach Ai, und leg einen Hinterhalt auf der anderen Seite der Stadt! Ich gebe den König von Ai in deine Gewalt und mit ihm sein Volk, seine Stadt und sein Land. Du sollst mit Ai und seinem König das Gleiche tun wie mit Jericho und seinem König. Dieses Mal dürft ihr jedoch die Beute und das Vieh für euch behalten."

3Josua brach mit dem ganzen Heer auf und rückte in die Nähe von Ai vor. Er wählte 30000 erfahrene Soldaten aus, und in der Nacht befahl er ihnen: 4"Legt euch auf der Rückseite der Stadt in den Hinterhalt, nicht weit von ihr entfernt. Haltet euch zum Angriff bereit! 5Mit dem Hauptheer werden wir uns von vorn der Stadt nähern. Die Soldaten von Ai werden wie beim letzten Mal die Stadt verlassen, um uns anzugreifen, und wir werden scheinbar vor ihnen fliehen. 6Sie werden meinen, das wir erneut vor ihnen davonlaufen, und werden uns verfolgen. Wenn wir sie auf diese Weise herausgelockt haben, 7brecht ihr aus eurem Hinterhalt hervor, und nehmt die Stadt ein. Der Herr, euer Gott, wird euch zum Sieg verhelfen. 8Nach der Eroberung legt ihr dort Feuer. So hat es der Herr befohlen. Haltet euch an meine Anweisungen!"

9Dann schickte Josua die Männer los. Sie umgingen die Stadt und legten sich im Westen zwischen Ai und Bethel in den Hinterhalt. Josua verbrachte die Nacht beim Hauptheer. 10Früh am Morgen liess Josua seine Truppen antreten. Dann brachen sie in Richtung Ai auf. Josua und die Ältesten Israels führten das Heer an. 11Sie näherten sich der Stadt von Norden her und hielten auf einer Anhöhe, nur noch durch ein Tal von ihrem Ziel getrennt.

12Josua hatte weitere 5000 Mann in den Hinterhalt westlich der Stadt gelegt, zwischen Ai und Bethel. 13So stand das Hauptheer nördlich von Ai und der Hinterhalt im Westen. Es war immer noch dunkel, als Josua sein Heer schliesslich in das Tal hinabführte.

14In aller Frühe entdeckte der König von Ai die Israeliten. Sofort gab er den Befehl zum Angriff und verliess mit seinen Soldaten die Stadt, um auf dem Schlachtfeld in der Ebene gegen Israel zu kämpfen. Er wusste nichts von dem Hinterhalt. 15Wie Josua angeordnet hatte, liess sich Israel von den Männern aus Ai zunächst in die Flucht schlagen und floh vor ihnen in Richtung Wüste.

16Da rief man die in der Stadt verbliebenen Männer zusammen, um gemeinsam den Feind zu verfolgen. Sie jagten Josuas Heer nach und entfernten sich immer weiter von ihrer Stadt. 17In Ai und in Bethel blieb kein einziger Mann mehr zurück. Alle verfolgten die fliehenden Israeliten. Die Stadt Ai war ohne jeden Schutz.

18Da sprach der Herr zu Josua: "Heb dein Schwert hoch, und richte es gegen Ai! Die Stadt gehört euch." Josua streckte sein Schwert aus. 19Das war das verabredete Zeichen für die Truppen im Hinterhalt. Sie brachen aus ihrem Versteck hervor, fielen in die Stadt ein, eroberten sie und steckten alles in Brand.

20Die Männer von Ai wandten sich um und sahen Rauch aus ihrer Stadt aufsteigen. Sie erkannten, dass sie in eine Falle geraten waren. Denn die eben noch fliehenden Israeliten machten nun kehrt und griffen an. 21Sie hatten den Rauch ebenfalls gesehen und wussten, dass die Stadt erobert war. Nun stürmten Josua und seine Soldaten den Männern von Ai entgegen. 22Diese waren plötzlich von zwei Seiten eingeschlossen. Denn jetzt kamen auch die israelitischen Soldaten aus der Stadt heran. Es gab kein Entrinnen. Alle Männer von Ai wurden getötet. 23Nur den König fasste man lebendig und brachte ihn zu Josua.

24Als die Israeliten ihre Gegner auf dem Schlachtfeld in der Ebene besiegt hatten, drangen sie erneut in die Stadt ein und brachten alle Einwohner mit dem Schwert um. 25Insgesamt starben an jenem Tag etwa 12000 Männer und Frauen. 26Josua liess seine Hand mit dem Schwert erst sinken, als alle Einwohner Ais tot waren und so das Urteil des Herrn vollstreckt war. 27Das Vieh und die übrige Beute nahmen die Israeliten diesmal mit, wie der Herr es Josua befohlen hatte.

28Dann liess Josua die Stadt niederbrennen, so dass nur noch ein Trümmerhaufen von ihr übrig blieb. Bis heute ist sie nicht wieder aufgebaut worden. 29Den König von Ai erhängte Josua an einem Baum. Am Abend liess er die Leiche abnehmen, vor das Stadttor werfen und unter einem grossen Steinhaufen begraben, den man noch heute dort findet.

Israel erneuert seinen Bund mit dem Herrn

30Josua errichtete auf dem Berg Ebal einen Altar für den Herrn, den Gott Israels. 31So hatte es Mose, der Diener des Herrn, den Israeliten in seinem Gesetzbuch befohlen. Es sollten Steine verwendet werden, die man nicht mit dem Meissel bearbeitet hatte. Die Israeliten brachten dem Herrn auf diesem Altar Brand- und Dankopfer dar.

32Dann schrieb Josua in Gegenwart des Volkes die Gesetze des Mose auf die Steine des Altars. 33Die levitischen Priester standen bei der Bundeslade des Herrn. Auf beiden Seiten der Bundeslade hatte sich das ganze Volk versammelt, Israeliten und Ausländer, auch die Ältesten, die führenden Männer und Richter. Sie alle waren der Bundeslade zugewandt, die eine Hälfte des Volkes stand mit dem Rücken zum Berg Garizim, die andere zum Berg Ebal. Mose hatte befohlen, dies zu tun und das Volk zu segnen, sobald es im Land Kanaan angelangt war.

34Josua las das ganze Gesetzbuch des Mose vor, auch die Segensverheissungen und Fluchandrohungen. 35Nicht ein Wort liess er aus. Alle Israeliten, Männer, Frauen und Kinder, und alle Ausländer in ihrer Mitte hörten es Wort für Wort.

Persönliche Gedanken

Unter Diskussion kannst du deine persönlichen Gedanken zum Bibeltext rein schreiben oder die Gedanken der anderen Autoren lesen.

Siehe auch