Prediger 7

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Bibeltext

Was ist gut?

1"Ein guter Ruf ist mehr wert als kostbares Parfüm", heisst es, und ich sage: Der Tag des Todes ist besser als der Tag der Geburt.

2Geh lieber in ein Haus, wo man trauert, als dorthin, wo gefeiert wird. Denn im Trauerhaus wird man daran erinnert, dass der Tod auf jeden Menschen wartet. 3Leid ist besser als Lachen, Trauer verändert den Menschen zum Guten. 4Der Weise geht dorthin, wo man trauert, aber der Unverständige liebt den Ort, wo gefeiert wird.

5Es ist wertvoller, auf die Zurechtweisung eines verständigen Menschen zu achten, als sich die Loblieder von Dummköpfen anzuhören! 6Denn das Schmeicheln eines Törichten ist so unbeständig wie ein Strohfeuer.

7Wenn ein Verständiger sich unter Druck setzen lässt, wird er zum Narren; wer bestechlich ist, richtet sich zugrunde. 8Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang; Geduld hilft mehr als Überheblichkeit. 9Werde nicht zu schnell zornig, denn nur ein Dummkopf braust leicht auf. 10Frag nicht: "Warum war früher alles besser?"! Damit zeigst du nur, wie wenig Weisheit du besitzt.

11Weisheit ist so wertvoll wie ein Erbbesitz, sie ist für jeden Menschen nützlich. 12Sie bietet so viel Sicherheit wie Geld, ja, sie schenkt sogar noch mehr. Wer die Weisheit besitzt, den erhält sie am Leben.

13Halte dir vor Augen, was Gott tut! Wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat? 14Wenn es dir gut geht, dann freu dich über dein Glück, und wenn es dir schlecht geht, dann bedenke: Gott schickt dir beides, und du weisst nie, was die Zukunft bringen wird.

Vermeide die Extreme!

15In meinem kurzen Leben habe ich viel gesehen: Manch einer richtet sich nach Gottes Geboten und kommt trotzdem um; ein anderer will von Gott nichts wissen, aber er geniesst ein langes Leben. 16Sei nicht zu fromm, und übertreib es nicht mit deiner Weisheit! Warum willst du dich selbst zugrunde richten? 17Sei aber auch nicht gewissenlos und unvernünftig! Warum willst du sterben, bevor deine Zeit gekommen ist? 18Es ist gut, wenn du ausgewogen bist und die Extreme meidest. Wer Gott gehorcht, der findet den richtigen Weg.

19Diese Weisheit beschützt einen Menschen mehr, als zehn Machthaber einer Stadt ihm helfen können. 20Denn es ist kein Mensch auf der Erde so gottesfürchtig, dass er nur Gutes tut und niemals sündigt.

21Hör nicht auf das Geschwätz der Leute, dann hörst du auch nicht, wie dein Untergebener über dich lästert! 22Du weisst genau, dass auch du sehr oft über andere hergezogen hast.

Wer ist weise?

23Ich habe alles versucht, um weise zu werden; ich wollte Einsicht erlangen, aber sie blieb mir unerreichbar fern. 24Was geschieht, kann man nicht ergründen - es ist tief verborgen und nicht zu verstehen. 25Trotzdem bemühte ich mich mit aller Kraft, herauszufinden, was die Weisheit ausmacht; ich wollte wissen, wie man zu einem rechten Urteil kommt. Auch dachte ich darüber nach, ob Gottlosigkeit mit Verblendung zusammenhängt und Unwissenheit mit mangelnder Einsicht.

26Ich habe erkannt: Schlimmer als der Tod ist jene Frau, die einem Fangseil gleicht, deren Liebe dich einfängt wie ein Netz und deren Arme dich umschliessen wie Fesseln. Ein Mann, der Gott gefällt, kann sich vor ihr retten, aber der Gottlose wird von ihr gefangen.

27Ja, sagt der Prediger, das habe ich nach und nach herausgefunden, während ich nach Antworten suchte. 28Doch was ich mir von Herzen wünsche, habe ich immer noch nicht gefunden. Unter tausend Menschen fand ich nur einen Mann, dem ich mein Vertrauen schenken konnte, aber keine Frau.

29Nur dieses eine habe ich gelernt: Gott hat die Menschen aufrichtig und wahrhaftig geschaffen, jetzt aber sind sie falsch und berechnend.

Fussnoten


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Siehe auch