Psalm 74

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Bibeltext

Gottes Tempel - ein Trümmerhaufen!

1Von Asaf, zum Nachdenken.

Gott, warum hast du uns für immer verstossen? Warum lässt du deinen Zorn an uns aus! Wir gehören doch zu dir wie die Schafe zum Hirten! 2Erinnere dich daran, dass wir dein Volk sind! Vor langer Zeit hast du uns angenommen und uns aus der Gefangenschaft befreit. Wir alle sind dein Eigentum! Denke an den Berg Zion, den du dir als Wohnsitz erwählt hast! 3Geh über die Trümmer, die schon so lange dort liegen; sieh doch: Alles haben die Feinde im Tempel verwüstet! 4Ihr lautes Siegesgeschrei entweihte die heilige Stätte, ihre Fahnen haben sie als Zeichen des Sieges aufgestellt. 5Im Tempel sieht es aus, als hätte man Kleinholz gehackt: 6Die kostbaren Schnitzereien haben sie mit Äxten und Brechstangen zertrümmert. 7Danach steckten sie dein Heiligtum in Brand, sie entweihten den Ort, wo du angebetet wurdest. 8Sie wollten uns alle vernichtend schlagen, im ganzen Land haben sie die Gotteshäuser niedergebrannt. 9Nichts mehr deutet darauf hin, dass du noch Herr der Lage bist. Es gibt keinen Propheten mehr - niemand von uns weiss, wie lange das noch so weitergehen soll. 10Wie lange, Gott, willst du dich von den Feinden verhöhnen lassen? Sollen sie für immer deinen Namen in den Schmutz ziehen? 11Warum hältst du dich zurück? Warum greifst du nicht ein? Zeige deine Macht und vernichte sie!

12Gott, seit uralter Zeit bist du unser König, schon oft hast du unser Land gerettet. 13Du hast mit deiner Macht das Meer gespalten und den Seedrachen die Schädel zerschmettert. 14Ja, du hast dem Seeungeheuer die Köpfe abgehauen und es den Wüstentieren zum Frass vorgeworfen. 15Du liessest Quellen und Bäche hervorsprudeln und brachtest grosse Ströme zum Versiegen. 16Dir gehört der Tag und auch die Nacht, du hast die Sonne und den Mond geschaffen. 17Du hast alle Grenzen der Erde festgelegt, hast Sommer und Winter gemacht.

18Denke daran, Herr, wie deine Feinde dich verhöhnen! Dieses gewissenlose Pack zieht deinen Namen in den Schmutz! 19Liefere uns nicht diesen Raubtieren aus, du weisst doch, wie hilflos wir sind! 20Denke an deinen Bund mit uns! Selbst in den Schlupfwinkeln des Landes ist niemand mehr vor roher Gewalt sicher. 21Herr, lass nicht zu, dass dein unterdrücktes Volk mit Schande überhäuft wird! Wir sind arm und wehrlos. Rette uns, damit wir dich loben können! 22Gott, greife endlich ein, denn ihr Angriff gilt dir! Sorge dafür, dass du Recht behältst! Sieh auf diese Meute, die dich Tag für Tag verspottet! 23Ständig lärmen deine Feinde und lehnen sich gegen dich auf. Vergiss ihre Schmähungen nicht!

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