Richter 14

Aus BibelWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Bibeltext

Simson will eine Philisterin heiraten

1Als Simson sich einmal bei den Philistern in Timna aufhielt, sah er dort eine junge Frau, die ihm besonders gefiel. 2Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinen Eltern von ihr: "Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Sorgt dafür, dass ich sie heiraten kann!" 3Seine Eltern erwiderten: "Gibt es denn keine Mädchen hier in unserem Stamm oder unserem Volk? Musst du wirklich zu den Philistern gehen und dir bei diesen unbeschnittenen Heiden eine Frau suchen?" Doch Simson blieb hartnäckig: "Ich will sie und keine andere! Sie gefällt mir!"

4Seine Eltern wussten nicht, dass der Herr dabei seine Hand im Spiel hatte, weil er den Philistern schaden wollte. Denn zu dieser Zeit herrschten die Philister über die Israeliten.

5Simson brach mit seinen Eltern nach Timna auf. Als er bei den Weinbergen der Stadt ein Stück allein abseits des Weges lief, stand ihm plötzlich ein junger, brüllender Löwe gegenüber. 6Simson wurde vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriss den Löwen mit blossen Händen, als wäre es eine kleine Ziege. Seinen Eltern erzählte er nichts davon. 7Er besuchte die Philisterin und sprach mit ihr. Sie gefiel ihm gut.

8Einige Zeit später gingen sie wieder nach Timna, um die Hochzeit zu feiern. Vor der Stadt bog Simson vom Weg ab und sah nach dem toten Löwen. In dem Kadaver entdeckte er einen Schwarm Bienen und Honigwaben. 9Er nahm den Honig heraus und begann ihn im Weitergehen zu essen. Als er wieder bei seinen Eltern war, gab er auch ihnen davon, sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des toten Löwen geholt hatte.

10In Timna ging sein Vater zur Familie der jungen Frau, während Simson als Bräutigam das Fest vorbereitete. So war es damals Sitte.

Die Philister betrügen Simson

11Als die Angehörigen der Braut sahen, dass Simson in Timna eingetroffen war, schickten sie ihm dreissig junge Männer, die mit ihm zusammen feiern sollten. 12Simson sagte zu ihnen: "Ich möchte euch ein Rätsel stellen. Wenn ihr es in der Festwoche löst, gebe ich euch dreissig wertvolle Leinenhemden und dreissig kostbare Gewänder. Aber wenn ihr es nicht herausbekommt, müsst ihr mir dreissig Hemden und Gewänder geben." "Lass dein Rätsel hören!", antworteten sie.

13Da fragte Simson: "Was bedeutet das: Von dem, der frisst, bekam ich zu essen, und der Starke gab mir Süsses?"

14Drei Tage vergingen, ohne dass die Männer das Rätsel lösen konnten. 15Am vierten Tag drohten sie Simsons Braut: "Verleite deinen Mann dazu, dir die Lösung zu verraten, und sag sie uns! Sonst werden wir dich und die Familie deiner Eltern verbrennen! Oder habt ihr uns bloss eingeladen, um uns zu berauben?"

16Die Frau ging zu Simson und brach in Tränen aus: "Du liebst mich nicht! In Wirklichkeit hasst du mich nur! Du stellst den Männern meines Volkes ein Rätsel und verschweigst mir die Lösung." Er antwortete: "Nicht einmal meinen Eltern habe ich sie verraten, und da sollte ich sie bei dir ausplaudern?" 17Während der ganzen Festwoche weinte sie, wenn sie bei ihm war.

Am siebten Tag schliesslich flehte sie ihn so lange an, bis er ihr die Lösung anvertraute, und sie erzählte es den Philistern. 18Bevor die Sonne unterging, sagten die Männer zu Simson: "Was ist süsser als Honig und stärker als ein Löwe?" Er erwiderte: "Hättet ihr nicht mit meinem Kalb gepflügt, dann hättet ihr das Rätsel nicht gelöst." 19Da wurde er vom Geist des Herrn ergriffen. Er ging nach Aschkelon, tötete dreisig Philister, nahm ihre Gewänder und brachte sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten.

Dann kehrte er voller Zorn ins Haus seiner Eltern zurück. 20Seine Frau aber wurde mit dem Brautführer, einem der dreissig Männer verheiratet.

Persönliche Gedanken

Unter Diskussion kannst du deine persönlichen Gedanken zum Bibeltext rein schreiben oder die Gedanken der anderen Autoren lesen.

Siehe auch